JÜRGEN HUNKE
Der Ex-Präsident möchte aufgrund „der desolaten wirtschaftlichen Situation“antreten
Warum sollten die Mitglieder Ihnen ihre Stimme geben?
Ich möchte gerne aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Situation antreten. Wenn eine Zahlungsunfähigkeit eintritt, muss der HSV darauf vorbereitet sein, um das Fortbestehen des Vereins zu sichern. Der Vertrag zwischen AG und e.V. muss überholt werden auf Risiken, Zukunft und Stabilität. Dafür stehe ich zur Verfügung.
Wie stehen Sie einer Zusammenarbeit mit Kühne gegenüber?
Ich war der größte Gegner der Ausgliederung und der Anteilsverkäufe an Herrn Kühne. Aber mittlerweile glaube ich, dass man in einer derartigen Notsituation mit jedem Gespräche führen muss. Es ist Eile gefragt. Herr Kühne will einen erfolgreichen HSV sehen, genau wie ich.
Wo sehen Sie den HSV in zwei und in fünf Jahren.
Ein Blick in die Zukunft ist zu stark abhängig vom Jahr 2019 und daher kaum möglich. Wir haben als HSV ein entscheidendes Jahr vor uns, in dem wir alles neu ordnen und einstellen müssen. Natürlich wünsche ich mir, dass sich die finanzielle Schief age in den kommenden Jahren verbessert hat. Dafür müssen wir aber jetzt die Weichen stellen.
Wie beurteilen Sie die Arbeit des aktuellen HSV-Vorstandes?
Die Probleme des HSV sind in erster Linie durch den Aufsichtsrat entstanden. Ich glaube, dass der Vorstand zu wenig kontrolliert wird. Selbst der Papst wird durch seine Kardinäle beaufsichtigt. Der einzige, der keiner Revision unterliegt, ist der Vorstand beim HSV. Und das kann weder für die Arbeit der beteiligten Personen, noch für den HSV von Vorteil sein.
Beabsichtigen Sie als Präsident auch Aufsichtsratsboss zu werden? Nein, ich will grundsätzlich nicht in das operative Geschäft eingreifen und damit in die Haftung treten. Ich will mich nur auf den e.V. konzentrieren und das, was durch HSV Plus verkehrt gemacht wurde, wieder in Ordnung bringen. Das sehe ich als meine Aufgabe an.
Wie groß ist die Gefahr eines Finanz-Crashes?
Dafür müsste man die Zahlen kennen. Aber diese werden nicht veröffentlicht. Ein paar Menschen verhalten sich so, als ob ihnen der Verein gehört, dabei gehört er den Mitgliedern. Meinen Informationen nach, droht dem HSV die Zahlungsunfähigkeit beim Verpassen des Aufstiegs. Deshalb ist große Eile gefragt, um die nötigen Vorkehrungen zu treffen.
Die Probleme des HSV sind in erster Linie durch den Aufsichtsrat entstanden. Jürgen Hunke