Hamburger Morgenpost

Alle sind heiß auf die Hölle von Kölle

HANDBALL-WM Mit einem Sieg und Euphorie in die Hauptrunde. Jetzt geht es gegen Spanien, Kroatien und Island

- AUS BERLIN BERICHTET NILS WEBER n.weber@mopo.de

Mit reichlich Rückenwind und auf einer Welle der Begeisteru­ng reiten Deutschlan­ds Handballer heute von Berlin nach Köln, wo morgen die WMHauptrun­de und der Kampf um das Halbfinale beginnt. Die Ausgangspo­sition ist gut, die Vorfreude groß. Alle sind heiß auf die „Hölle von Kölle“.

Die Pflichtauf­gabe löste die Mannschaft von Bundestrai­ner Christian Prokop

souverän und mit dem nötigen Einsatz, um die 13500 Zuschauer in der Berliner Arena ein letztes Mal zu begeistern. Nach dem 31:23 (16:12) im Vorrunden-Finale gegen Serbien genossen Spieler und Trainertea­m noch lange die Ovationen.

Deutschlan­d bleibt bei der Heim-WM unbesiegt und nimmt 3:1 Punkte in die Hauptrunde mit, wo es zunächst morgen gegen Island (20.30 Uhr, ARD live) geht, am Montag gegen Kroatien und Mittwoch gegen Europameis­ter Spanien (geplant jeweils 18 Uhr, aber wegen TVÜbertrag­ung verhandelb­ar).

„Es waren fünf fantastisc­he Spiele oder zehn fantastisc­he Tage“, sagte Prokop. „Dass wir da so durchgehen mit der 3:1-Punktausbe­ute und dem guten Torverhält­nis - das ist eine ganz tolle Sache.“Eine gute Ausgangsla­ge, aber jetzt wird es hammerhart. Finn Lemke betont: „Das Halbfinale ist das Ziel.“

Die wichtigste Erkenntnis aus dem Duell mit Serbien: Alle Spieler des deutschen WM-Kaders sind im Turnier und stehen ihren Mann, auch jene, die bislang weniger oder selten zum Einsatz gekommen waren, wie Linksaußen Matthias Musche, der mit fünf Treffern zum besten Schützen avancierte.

„Wichtig ist, dass jeder spürt, Teil dieser geilen Mannschaft zu sein“, betont Prokop. Die Breite im Team kann das große Plus im Kampf um die Medaillen sein - und alle Akteure haben jetzt Spielpraxi­s.

Auch Silvio Heinevette­r, die Nummer zwei im Tor hinter Andreas Wolff, nutzte die 60 Minuten und hielt wie eine Nummer eins. 14 Paraden, 40 Prozent Fangquote. Stark. „Wir werden beide brauchen“, so Prokop, der Vielspiele­r wie Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek oder Uwe Gensheimer früh schonte.

Die Vorfreude auf die drei Spiele in der 19000-MannArena in Köln ist riesig. „Die 6000 Zuschauer mehr wird man merken“, ist Paul Drux sicher. Lemke hofft, dass es nach der grandiosen Stimmung in Berlin „noch einen Tick mehr“wird. „Dann lassen wir uns tragen“, so Gensheimer. „Wir legen alles aufs Feld, was in uns steckt!“

TORE Deutschlan­d: Musche (5/2), Kohlbacher (4), Drux (4), Wiede (3), Böhm (3), Gensheimer (2/1), Wiencek (2), Pekeler (2), Semper (2), Fäth (2), Strobel (1), Heinevette­r (1)

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Heinevette­r durf e gegen Serbien von Beginn an ran und hielt stark.
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