Hamburger Morgenpost

Das Popometer findet Komfort

Die neue B-Klasse von Mercedes präsentier­t sich sportlich und schick

- Von STEFAN HENSEKE

Dass die B-Klasse eigentlich als Kompaktvan eingeordne­t wird, sieht man nicht mehr sogleich. Was aber kein Minuspunkt ist. Denn die dritte Generation rollt überrasche­nd schnittig daher. Wir haben den Mercedes B200d Probe gefahren.

Wie er aussieht: Nicht mehr wie eine Rentnerkut­sche, wie manch einer bisher die B-Klasse abqualifiz­ierte. Flache Schnauze, schräge Frontschei­be, nach hinten abfallende­s Dach, breites Hinterteil mit zweigeteil­ten Leuchten: Der Kompaktvan sieht sportliche­r aus, als er sich fährt. Schick ist er auch, vor allen Dingen von vorne gesehen. Die Proportion­en von schmalen Scheinwerf­ern, flachem Kühlergril­l und etwas wuchtigere­n Lufteinläs­sen stimmen.

Wie man drinsitzt: Wie man es von einem Rentner-Benz erwartet, wenn man es etwas despektier­lich ausdrücken will. Denn viele (und nicht nur ältere) Fahrer bevorzugen inzwischen eine höhere, als sicherer empfundene Sitzpositi­on. Das beweist der SUV-Boom. In der B-Klasse hat man so Straße und Verkehr bestens im Blick. Auch Ein- und Aussteigen fällt leichter – die Sitze werden neun Zentimeter höher als in der AKlasse verbaut.

Wie man fZhrt: Nicht so sportlich wie die B-Klasse aussieht. Wer eine B-Klasse kauft, erwartet vor allem Komfort. Und das fühlt auch das „Popometer“. Der B200d ist sehr ausgewogen abgestimmt, bügelt (vor allem im Comfort-Modus) al-

le Straßenune­benheiten weg. Und das Siebengang-Doppelkupp­lungsgetri­ebe, 150 PS und ein Spurt von 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden sorgen dafür, dass man im Verkehr sehr komfortabe­l mitschwimm­en kann und bei Bedarf dem störenden Vordermann auch mal kurz tschüss sagen kann.

Was er bietet: All das, was man schon aus teureren DaimlerMod­ellen kennt – vom Abstandsüb­er den Nothalt- bis zum Bremsassis­tenten. Teilautoma­tisiertes Fahren (etwa das automatisc­he Überholen) ist jetzt dank neuer Kameraund Radarsyste­me möglich. Wer den Tempomat einschalte­t, kann vor allem auf der Autobahn entspannte­r ans Ziel kommen – das Auto hält selbst Abstand, Spur und Tempo ein. Das intelligen­te Bediensyst­em MBUX (Mercedes-Benz User Experience) inkl. zweier 10,25-Zoll-Displays macht die Bedienung leichter. Es gehorcht aufs Wort und wird mit den Worten „Hallo Mercedes“aktiviert.

Was reinpasst: Etwas weniger als beim Vorgänger. 445 Liter sind aber immer noch recht ordentlich. Eine Rückbank mit variabler Lehnenneig­ung, die sich um 14 Zentimeter verschiebe­n lässt und so mehr Platz schafft, ist erst ab Mitte 2019 lieferbar.

Was er kostet: Ein Schnäppche­n ist die B-Klasse nicht. Mindestens 35 932 Euro werden für den B200d aufgerufen. Zur Auswahl stehen insgesamt zwei Benziner und drei Diesel. Der Einstiegsp­reis (B180-Benziner mit 136 PS) liegt bei 31 847 Euro.

Dieser Testwagen wurde uns von Mercedes zur Verfügung gestellt. MercedesB2­00d.Motor:2-LiterVierz­ylinder-Turbodiese­l mit 150 PS, Drehmoment: 320 Nm, Spitze: 219 km/h, 0 auf 100 km/h: 8,3 Sekunden, Verbrauch: 4,2 Liter Diesel, CO2Wert: 112 g/km, Länge/Breite/Höhe in Millimeter: 4419/1796/1562, Kofferraum: 445 bis 1530 Liter, Preis: ab 35932Euro

 ??  ?? Die B-Klasse von Lercedes macht mit flacher Schnauze eine gute Figur.
Die B-Klasse von Lercedes macht mit flacher Schnauze eine gute Figur.

Newspapers in German

Newspapers from Germany