Das Popometer findet Komfort
Die neue B-Klasse von Mercedes präsentiert sich sportlich und schick
Dass die B-Klasse eigentlich als Kompaktvan eingeordnet wird, sieht man nicht mehr sogleich. Was aber kein Minuspunkt ist. Denn die dritte Generation rollt überraschend schnittig daher. Wir haben den Mercedes B200d Probe gefahren.
Wie er aussieht: Nicht mehr wie eine Rentnerkutsche, wie manch einer bisher die B-Klasse abqualifizierte. Flache Schnauze, schräge Frontscheibe, nach hinten abfallendes Dach, breites Hinterteil mit zweigeteilten Leuchten: Der Kompaktvan sieht sportlicher aus, als er sich fährt. Schick ist er auch, vor allen Dingen von vorne gesehen. Die Proportionen von schmalen Scheinwerfern, flachem Kühlergrill und etwas wuchtigeren Lufteinlässen stimmen.
Wie man drinsitzt: Wie man es von einem Rentner-Benz erwartet, wenn man es etwas despektierlich ausdrücken will. Denn viele (und nicht nur ältere) Fahrer bevorzugen inzwischen eine höhere, als sicherer empfundene Sitzposition. Das beweist der SUV-Boom. In der B-Klasse hat man so Straße und Verkehr bestens im Blick. Auch Ein- und Aussteigen fällt leichter – die Sitze werden neun Zentimeter höher als in der AKlasse verbaut.
Wie man fZhrt: Nicht so sportlich wie die B-Klasse aussieht. Wer eine B-Klasse kauft, erwartet vor allem Komfort. Und das fühlt auch das „Popometer“. Der B200d ist sehr ausgewogen abgestimmt, bügelt (vor allem im Comfort-Modus) al-
le Straßenunebenheiten weg. Und das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, 150 PS und ein Spurt von 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden sorgen dafür, dass man im Verkehr sehr komfortabel mitschwimmen kann und bei Bedarf dem störenden Vordermann auch mal kurz tschüss sagen kann.
Was er bietet: All das, was man schon aus teureren DaimlerModellen kennt – vom Abstandsüber den Nothalt- bis zum Bremsassistenten. Teilautomatisiertes Fahren (etwa das automatische Überholen) ist jetzt dank neuer Kameraund Radarsysteme möglich. Wer den Tempomat einschaltet, kann vor allem auf der Autobahn entspannter ans Ziel kommen – das Auto hält selbst Abstand, Spur und Tempo ein. Das intelligente Bediensystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) inkl. zweier 10,25-Zoll-Displays macht die Bedienung leichter. Es gehorcht aufs Wort und wird mit den Worten „Hallo Mercedes“aktiviert.
Was reinpasst: Etwas weniger als beim Vorgänger. 445 Liter sind aber immer noch recht ordentlich. Eine Rückbank mit variabler Lehnenneigung, die sich um 14 Zentimeter verschieben lässt und so mehr Platz schafft, ist erst ab Mitte 2019 lieferbar.
Was er kostet: Ein Schnäppchen ist die B-Klasse nicht. Mindestens 35 932 Euro werden für den B200d aufgerufen. Zur Auswahl stehen insgesamt zwei Benziner und drei Diesel. Der Einstiegspreis (B180-Benziner mit 136 PS) liegt bei 31 847 Euro.
Dieser Testwagen wurde uns von Mercedes zur Verfügung gestellt. MercedesB200d.Motor:2-LiterVierzylinder-Turbodiesel mit 150 PS, Drehmoment: 320 Nm, Spitze: 219 km/h, 0 auf 100 km/h: 8,3 Sekunden, Verbrauch: 4,2 Liter Diesel, CO2Wert: 112 g/km, Länge/Breite/Höhe in Millimeter: 4419/1796/1562, Kofferraum: 445 bis 1530 Liter, Preis: ab 35932Euro