Der HSV-Showdown
Jansen, Hartmann oder Hunke? Der Tag der Entscheidung:
Tagelang spitzte sich die Angelegenheit zu, heute nun ist es so weit. Wenn die Mitglieder des HSV am Abend die edel-optics.de-Arena in Wilhelmsburg wieder verlassen, wird feststehen, wen sie zu ihrem neuen Präsidenten gekürt haben. Drei Männer, zwei Außenseiter, ein klarer Favorit – so ist die Ausgangslage. Aber kommt auch alles wie erwartet?
Die Nervosität dürfte ihm nicht viel anhaben. Marcell Jansen ist diesbezüglich gestählt, er hat das deutsche WM-Sommermärchen 2006 miterlebt, ein EM-Finale gespielt (2008) und zahlreiche Abstiegsschlachten mit dem HSV erfolgreich gemeistert. „Aber trotzdem wird natürlich die Anspannung da sein“, sagt der als Favorit in die Wahl gehende 33-Jährige. Denn häufig laufen solche Tage eben doch ganz anders als gedacht.
Wer wird der neue Boss des Gesamtvereins und zieht in den Aufsichtsrat ein? Jansen, der ohnehin schon drin sitzt und ohne Frage Wunschkandidat von Vorstands-Boss Bernd Hoffmann ist, geht als Favorit in den Tag, da sind sich auch seine Mitbewerber Dr. Ralph Hartmann und Jürgen Hunke einig. Doch von ausschlaggebender Bedeutung dürfte die Zahl der anwesenden Mitglieder sein. Es gilt die Losung: Je mehr kommen, desto besser für Jansen. Je weniger, desto wackliger wird es für ihn. Denn der harte Kern der Mitgliedschaft (etwa 300 bis 500 Personen) wird ganz sicher da sein, wenn die Veranstaltung um 11 Uhr gewinnt. Bei ihnen dürfte vor allem Hartmann höher im Kurs stehen. Das Präsidium rechnet mit etwa 1000 Anwesenden in der 2500 Plätze fassenden Halle.
Der Tag der Entscheidung ist da. Es dürfte brisant werden – auch weil vor der Wahl der Antrag auf Abwahl des Präsidiums behandelt wird. Hitzige Debatten sind programmiert, es liegt was in der Luft. Und am Ende kann es nur einen Sieger geben.
Ich glaube, ich werde am Samstag die beste Rede meines Lebens halten. Jürgen Hunke