Als Hamburg seinen ersten richtigen Bahnhof bekam
1906 wurde die Anlage eröffnet. Sie ersetzte vier Kopfbahnhöfe
Der erste Zug, der einfährt, ist mit Hamburger Staatsflaggen und Blumengirlanden verziert. Am 6. Dezember 1906 wird der Hauptbahnhof feierlich eröffnet. Die Hamburger staunen über die riesige freitragende Bahnhofshalle, die manchen wie ein Palast vorgekommen sein muss.
Drei Jahre lang haben Arbeiter an dem Bahnhof ge- baut. Die Anlage ersetzte die vier Hamburger Kopfbahnhöfe, an denen Züge bisher ankamen.
Kaiser Wilhelm II. war damals oberster Bau- und Bahnchef seines Reichs. Mit den ersten Entwürfen war er nicht einverstanden, er fand die üppigen Jugendstil-Elemente „einfach scheußlich“. Die Architekten mussten ihre Pläne ändern.
Als der schmucke Bau dann endlich fertig ist, sind die Hamburger beeindruckt. Im riesigen Empfangsgebäude, der heutigen Wandelhalle, gibt es Wartesäle für die 1. bis 4. Klasse. Die Gäste der oberen Klassen warten an edlen Holztischen mit weißen Tischdecken auf ihren Zug. Es gibt im Bahnhof eine Post und eine Geldwechselstube.
Bereits im ersten Jahr fahren dort täglich 218 Züge. Schnell entwickelt sich der Bahnhof zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Im Zweiten Weltkrieg bekommt der Bahnhof eine Tarnabdeckung, trotzdem wird er stark beschädigt. Heute halten in dem Bahnhof täglich rund 800 Züge des Fern- und Nahverkehrs sowie rund 1200 S-Bahnen.