Der Gras-Baron aus der Stadtvilla
Dealer mit Marihuana und Amphetamin erwischt
Von OLIVIER DAVID UND MARIUS ROEER
Kiloweise fertig verpacktes Cannabis, Dutzende Marihuana-Pflanzen, Amphetamin, Koks und eine größere Menge verbotene „Polenböller“– diese Ausbeute ging Fahndern der Polizei gestern Morgen ins Netz. Über der Produktionsstätte im Keller eines Einfamilienhauses in der Owiesenstraße (Bramfeld) wohnt der mutmaßliche Dealer zusammen mit seiner Mutter. Spezialkräfte der Polizei weckten den Tatverdächtigen um sechs Uhr morgens.
Die Polizei verdächtigte einen 33-Jährigen des gewerbsmäßigen Drogenhandels. Im Keller des Hauses fanden die Ermittler entsprechende Beweise.
Neben sechs so genannten Grow-Zelten stellten die Fahnder 76 Cannabis-Pflanzen, 2,3 Kilo fertig verpacktes Marihuana, 500 Gramm Amphetamin, geringe Mengen an Kokain sowie etwa
50780 Euro mutmaßliches Deal-Geld sicher. Zudem wurde eine Entschärfungseinheit der Polizei gerufen, da die Beamten auf eine größere Menge gefährlicher Polenböller stießen.
Der mutmaßliche Dealer mit dem grünen Daumen wurde nach dem Abschluss der erkennungsdienstlichen Maßnahmen einem Haftrichter vorgeführt.
Einigen Nachbarn war das rege Treiben im Haus der Familie schon aufgefallen: „Jetzt ist auch klar, warum der so viel Besuch bekommen hat“, sagt ein Nachbar vor Ort zur MOPO.
Ein Polizist, der an den Durchsuchungen teilnahm, schätzt den Verbrauch der Plantage auf 20 000 Kilowatt – das ist rund sechsmal so viel wie der durchschnittliche Jahresverbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts. Nach MOPO-Informationen soll das Stromgeld der Familie, nicht wie in anderen Fällen, immer korrekt gezahlt worden sein.