Hamburger Morgenpost

SPORT Liebling der Fans: Jansen siegt!

Mitglieder wählen Ex-Profi zum jüngsten HSV-Präsidente­n aller Zeiten. Hunke zieht vorzeitig zurück

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VON HSV BERICHTEN

NATTHIAS LINNENBRÜG­GER, FLORIAN REBIEN UND PHILIPP SINON

redAktion-sport@mopo.de

Die Mitglieder haben entschiede­n. Marcell Jansen ist neuer HSV-Präsident. Der ExProf setzte sich mit klarer Mehrheit gegen Jürgen Hunke und Ralph Hartmann durch. Jansen ist mit 33 Jahren der jüngste HSV-Präsident aller Zeiten. Sein größter Trumpf bei der Wahl: sein HSV-Herz und der Wunsch nach mehr Zusammenha­lt.

Es bleibt dabei, wenn der HSV zur Mitglieder­versammlun­g lädt, kann man sich auf eine Marathonsi­tzung einstellen. So war es fast immer in der Vergangenh­eit und auch gestern wieder. Um 11.15 Uhr wurde die Versammlun­g in der edeloptics.de-Arena in Wilhelmsbu­rg GESUNDUNG: Pünktlich vor der Abreise aus La Manga stieg auch Bakery Jatta wieder ins Teamtraini­ng ein. Der Gambier ist nach seiner Wadenverle­tzung wieder voll einsatzfäh­ig.

GESTE: Als Vertreter der Mannschaft gab sich Kapitän Aaron Hunt die Ehre. Der Routinier verpasste das Trainingsl­ager aufgrund einer Oberschenk­elverletzu­ng.

GESPRÄCH: Ex-HSV-Trainer Thomas Doll ist heute ab 11 Uhr zu Gast im Sport1-„Doppelpass“.

GENUSS: Heute haben die Profis trainingsf­rei. Das nächste Training im Volkspark findet morgen Nachmittag statt. eröffnet. 1222 Mitglieder waren von Anfanganda­bei.Geduldward­irekt zum Start gefragt.

Ein neues Abstimmung­ssystem für die anstehende­n Wahlen musste erst mal getestet werden. Bis alle technische­n Probleme gelöst werden konnten, war die erste Stunde auch schon vorbei. Nicht der beste Start, doch auch nicht der Auftakt einer Chaos-Versammlun­g. Anders als in der Vergangenh­eit wurde diesmal in erster Linie sachlich und fair diskutiert. Ein Bild, das am Ende alle ein bisschen zu Gewinnern machte.

Vorstands-Boss Bernd Hoffmann punktete bei seinem AG-Bericht mit einer emotionale­n Rede, bedankte sich für eine zweite Chance und plädierte noch mal für mehr Zusammenha­lt im gesamten HSV. Kampfansag­en für die Zukunft vermied er ganz bewusst: „Visionen machen keinen Sinn. Das ist Unfug.“Finanzvors­tand Frank Wettstein ordnete die finanziell­e Lage ein und betonte: „Die DFL und auch die Banken vertrauen uns.“

Der große Showdown begann um 15.30 Uhr mit der Vorstellun­g der Kandidaten für das Amt des Präsidente­n. Jansen legte direkt los. „So nervös war ich zuletzt bei Europacups­pielen oder Relegation­skämpfen für unseren HSV“, gab der Ex-Profi zu, der immer wieder seine Liebe und Verbundenh­eit zum HSV in den Vordergrun­d stellte. „Ich werde keine Wahlverspr­echen abgeben, die ich nicht einhalten kann, nur um Stimmen zu gewinnen. Wir müssen die bestmöglic­hen Bedingunge­n für den HSV schaffen. Wir sind der HSV, gemeinsam! Es muss endlich Schluss sein mit Lagerbildu­ng.“

Jansen bekam für seine Worte viel Applaus, schon da deutete sich sein späterer Sieg an. Emotional aufgewühlt wirkte Jürgen Hunke („Ich wollte eigentlich eine ganz andere Rede halten.“) bei seiner Vorstellun­g. Ralph Hartmann sprach von einer „Richtungsw­ahl“und stellte seine Erfahrung im HSV e.V. in den Vordergrun­d, zudem gab es von ihm einen Seitenhieb in Richtung Jansen. Seine Aussage, dass der sportliche Erfolg für den HSV entscheide­nd sei, bezeichnet­e er als „irreführen­d“.

Um kurz nach 17 Uhr durften die Mitglieder endlich ihre Wahl treffen. Hunke war da schon keine Option mehr. Der Ex-Präsident zog seine Kandidatur kurz vor der Abstimmung zurück. Am Ende wurden 1288 gültige Stimmen der Mitglieder abgegeben. 799 erhielt Jansen, Hartmann bekam 489.

„Die Wahl nehme ich von Herzen an, ich bin stolz darauf, euch und eure Stimme vertreten zu dürfen“, sagte Jansen. Hunke verfolgte es aus dem Hintergrun­d. Sein Kommentar zur MOPO: „Ich wünsche Marcell Jansen alles Gute. Er hat ein anderes Konzept. Es geht bei der ganzen Veranstalt­ung darum, dass weitere Anteile verkauft werden sollen. Dafür wird jemand als Aushängesc­hild benötigt und Marcell Jansen wird sich nicht dagegen wehren. Das hätte ich als Präsident allerdings getan.“

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Dr. RAlph HArtmAnn (r.) grAtuliert NArCell JAnsen zu seiner gewonnenen WAhl und zeigt siCh Als fAirer Verlierer.

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