„Es war eine Erlösung für ihn“Schalkes Manager-Legende Rudi Assauer starb mit 74. Er litt seit Jahren an Alzheimer
HERTEN - Er war ein Mann der klaren Worte. Auch im Umgang mit seiner Krankheit. „Die Platte ist leer“, sagte Rudi Assauer, als er 2012 öffentlich machte, dass er an Alzheimer leidet. „Man sollte das Kind beim Namen nennen. Zack, bumm.“Gestern starb Schalkes Manager-Legende mit 74 Jahren.
Der ehemals coole Manager, den man nur mit Zigarre zwischen den Fingern kannte, konnte seit geraumer Zeit kaum noch sprechen. Seine ehemalige Lebensgefährtin Beate Schneider zu „Bunte“: „Es ist traurig, aber auch eine Erlösung für ihn.“Bis zuletzt wurde Assauer von seiner Tochter Bettina Michel (52), die mit ihm zusammen in einem Reihenhäuschen in Herten lebte, gepf egt.
Vor allem den SchalkeFans wird Assauer in Erinnerung bleiben: als Retter des 1993 am Boden liegenden Vereins, als Architekt des sensationellen UEFA-CupTriumphs 1997, als Meister der Herzen, der nicht mehr an den Fußball-Gott glaubt, als DFB-Pokalsieger (2001 und 2002), der im Überschwang des Jubels den Pott fallen lässt, als Vater der Schalker Arena, der sich über sein „Baby“freut. Und als Macho, der mit Zigarre und Zeitung in der Sauna po- siert. In ihre Ehrenkabi- ne haben die Königsblauen ihn schon 2012 gewählt. Insgesamt war Assauer 18 Jahre lang für den Revierclub tätig: von 1981 bis 1986 und von 1993 bis 2006. Eine seiner berühmtesten Aussagen skizzierte sein durchaus spannungsgeladenes Verhältnis zu den Knappen: „Entweder ich schaffe Schalke, oder Schalke schafft mich.“Für große Aufmerksamkeit sorgte auch seine Beziehung mit der Schauspielerin Simone Thomalla (2000 bis 2009). „Vom Fußball hat sie keine Ahnung, aber sonst ist die Alte schwer in Ordnung“, sagte er – in seiner typisch rauen, aber liebenswerten und ehrlichen Art. Für einen BierWerbespot („Nicht gucken, nur anfassen“) wurden er und die spätere „Tatort“-Kommis-