Dem Job-Center erzählte er nichts davon
Klage gegen Hamburger Sieger der Sat.1-Abspeck-Show. Er soll 20 453 Euro Unterstützung vom Amt ergaunert haben
Stefan Pries-Schloh aus Rahlstedt gewann im April 2015 die Sat.1-Show „The Biggest Loser“. Die Siegprämie: 50 000 und eine einmalige Aufwandsentschädigung. Dem Jobcenter soll er den Gewinn verschwiegen haben. Jetzt steht der 48Jährige vor Gericht. Der Vorwurf: Betrug.
Als einer von insgesamt 16 Kandidaten war der FischCaterer in der Diät-Show angetreten, um seinem Übergewicht den Kampf anzusagen. Damals wog er 143 Kilogramm. Im TV quälte er sich damals neun Wochen lang unter Anleitung von Coach Detlef „D!“Soost durchs Camp. Mit Erfolg: Am Ende hatte er sich fast halbiert, brachte 77,7 Kilogramm auf die Waage und gewann die Show.
Die MOPO besuchte den Abnehm-Profi während der TV-Zeit. Pries-Schloh berichtete dabei aus seinem Leben. Die Trennung von seiner Frau Patricia hatte ihn in die Fettleibigkeit getrieben: „Ich litt wie ein Hund und betäubte die Verzweiflung, indem ich Essen in mich reinstopfte. Pizza, Chips, Burger.“
Durch die Teilnahme an
Ich litt wie ein Hund und betäubte die Verzweiflung mit Essen. Stefan Pries-Schloh
der Sendung kam seine große Liebe zurück. Beide wollten den Neustart versuchen – auch für die Tochter Pauline. Patricia unterstützte ihren Mann bei der Hunger-Show, motivierte ihn. Im Gespräch mit der MOPO erinnerte sich Patricia damals: „Irgendwie war er auf einmal wieder der Mann, in den ich mich damals schon verliebt hatte.“
Für sein Durchhaltevermögen bei „The Biggest Loser“kassierte Pries-Schloh 50 000 Euro Siegprämie und eine einmalige Aufwandsentschädigung von 1600 Euro. Doch die Einkünfte soll er, der Unterstützung vom Amt bezog, gegenüber dem Jobcenter verschwiegen haben, wodurch ihm insgesamt laut Anklage 20 453 Euro zu Unrecht ausgezahlt wurden.
Ab Donnerstag muss er sich deshalb wegen Betrugs vor dem Amtsgericht Barmbek verantworten.