Behörden-Mitarbeiter schreddern Tausende Fische
Schwarm wurde beim Test einer Flutpumpe übersehen – Möwen freuen sich
Mitarbeiter des Amts für Wasserwirtschaft im Bezirksamt Bergedorf haben am Pumpwerk Ochsenwerder versehentlich Tausende Fische geschreddert. Die zerhackten Fische und Hunderte verletzte Tiere treiben am Ausffluss des Pumpwerks in der Gose Elbe. Nach Auskunft von Bezirksamtsleiter Arne Dornquast sei das Fischsterben die traurige Folge eines Pumpen
Tests.
Die Sturmpumpe des Pumpwerks Ochsenwerder am Reitdeich muss regelmäßig getestet und angefahren werden, um in der Sturmflutsaison die Entwässerung des Landgebiets sicherzustellen. So wie es aussieht, hatte sich ein großer Fischschwarm wegen der kalten Temperaturen vor das Pumpwerk geflüchtet. Die Gose Elbe war mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Der Ein- und Auslauf der Pumpen dagegen war eisfrei.
Als am Donnerstag die Sturmpumpe testweise angefahren wurde, wurden mit dem Wasser Tausende Fische durch die Pumpe gespült und dabei zerkleinert – ein blutiges Gemetzel. Möwen freuen sich nun über die bereits in Happen zerteilten Tiere. Bezirksamtsleiter Arne Dornquast: „Diese Situation ist schlimm, bedauerlich. Aber es gibt keine technische Möglichkeit, das wirklich zu verhindern. Auch andere Pumpwerke saugen Fische mit an und töten diese. Wir müssen die Pumpe betriebsfähig halten. So hart es ist: Da gehen Menschenleben ganz klar vor. Das Schöpfwerk soll bei einer lebensbedrohlichen Flut in die Elbe entwässern.“ Möglicherweise, so hieß es im Bezirksamt, sei der Zeitpunkt des Pumpentests jedoch ungünstig gewesen. Man habe nicht bemerkt, dass so viele Fische im Einzugsbereich der Pumpe vor dem Eis Schutz gesucht hatten. Die Möwen jedenfalls werden die vielen Fischkadaver binnen kurzer Zeit aufgefressen haben.