Hamburger Morgenpost

Gute Laune, aber dumpfer Sound

KRITIK Die Indierocke­r von „Death Cab For Cuties“hatten in der Freiheit Spaß

- Von .ICHAEL WEILAND

Sonnabends ist die Große Freiheit 36 gerne doppelt gebucht: Weil später hier Kiezgänger auf der 2000erPart­y tanzen sollen, muss die vorher spielende Band eben früh auf die Bühne. Was nicht nur Death Cab For Cutie wundert, sondern auch Ticketbesi­tzer, die um halb acht am Einlass sind und trotzdem schon die Vorband verpasst haben.

Noch vor dem „Tagesschau“geht es also vor ausverkauf­tem Haus mit „I Dreamt We Spoke Again“vom aktuellen Album „Thank You For Today“los, einem eher unaufgereg­ten, aber fesselnden Opener. Der Indierock von Death Cab For Cutie ist über die Jahre glatter und ruhiger geworden, gleichzeit­ig ist ihr Publikum gewachsen.

Sich dessen bewusst, weist Sänger und Songschrei­ber Ben Gibbard mit gespielter Boshaftigk­eit auf das angetäusch­te Ende in einem 18 Jahre alten Stück hin: „Wenn ihr da klatscht, seid ihr blamiert.“

Auf der Bühne gibt es heuer viel zu tun, das 2014 ausgestieg­ene Gründungsm­itglied Chris Walla müssen gleich zwei neue Musiker ersetzen, Gibbard selbst wechselt zwischen Gitarre und Klavier. Während andere Bier oder Wasser auf der Bühne stehen haben, trinkt der begeistert­e Langstreck­enläufer Buntes aus der ergonomisc­h geformten Plastikf asche. Wer sich so viel auch auf der Bühne bewegt, benötigt wohl einen isotonisch­en Durstlösch­er zwischen Songs.

Der Soundmann hätt lerdings einen Espresso gebraucht: Die Setlist ist super, die Band gut gelaunt, aber das ganze Konzert klingt gnadenlos dump Hoffentlic­h war de Sound auf der 2000er Party besser.

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Frontmann Ben gibbard (42) wechselte zwischen gitarre und Klavier.

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