Gerhard Schröder trauert um Bruder
DETMOLD – Als Autor und Kolumnist hatte Lothar Vosseler immer wieder kritisch über seinen berühmten Halbbruder, Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), geschrieben – unter anderem mit einer Kolumne im Kölner „Express“. Seine 2004 erschienene Biografie betitelte Vosseler mit „Der Kanzler, leider mein Bruder, und ich“. Ende Januar ist Lothar Vosseler im Alter von 71 Jahren verstorben, wie die „Lippische Landes-Zeitung“gestern berichtete.
Vosseler wurde 1947 geboren und stammt aus der zweiten Ehe von Mutter Erika mit Paul Vosseler. Aus erster Ehe mit dem Hilfsarbeiter Fritz Schröder gingen Gerhard und Gunhild Schröder hervor. Die Mutter Erika Schröder-Vosseler verstarb 2012 im Alter von 99 Jahren. Bei der Beerdigung war der einstige SPDKanzler Schröder auch zuletzt gemeinsam mit seinem Halbbruder gesehen worden.
In einer Traueranzeige in der Lippischen Landes-Zeitung nimmt der Altkanzler Abschied von seinem jüngeren Halbbruder. Darin heißt es: „Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. Wir werden dich vermissen.“Vosseler schrieb in den Jahren 1999 und 2000 eine wöchentliche Kolumne für den Kölner „Express“, in der er sich kritisch über die Politik Gerhard Schröders äußerte. 2004 hatte der Detmolder einen Gastauftritt in der Fernsehshow „Big Brother“auf RTL2. Im selben Jahr erschien seine Biografie „Der Kanzler, leider mein Bruder, und ich“. Vosseler war verheiratet und hinterlässt einen Sohn. Vosseler hatte dem Zeitungsbericht zufolge nach einer Ausbildung zum Heizungsmonteur als Kanalarbeiter gearbeitet und sich wiederholt mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. 2007 ging er demnach in den vorzeitigen Ruhestand – aus gesundheitlichen Gründen und weil er keine neuen Job fand.