Hamburger Morgenpost

Der schöne Schein von Sicherheit

- MARKUS DECKER politik@mopo.de

Ausschließ­en will man das chinesisch­e ITUnterneh­men Huawei beim Aufbau des neuen Mobilfunks-Netzes G5 in Deutschlan­d nicht. Dafür scheint das Unternehme­n zu bedeutend, und China zu wichtig. Stattdesse­n soll Huawei wie alle anderen Unternehme­n verpflicht­et werden, eine Klausel zu unterzeich­nen, die Spionage und Sabotage verhindert.

Das Vorhaben ist zweifelhaf­t. Denn eine Kontrolle ist nach Einschätzu­ng von Experten letztlich gar nicht möglich. Dazu ist die digitale Technologi­e zu komplex und zu dynamisch. Hinzu kommt, dass das westliche Drängen auf Sicherheit gegenüber China angreifbar ist. So hatte die Bundesregi­erung 2013 nach Bekanntwer­den der NSA-Affäre mit Merkels Telefon versucht, Washington ein No-Spy-Abkommen abzutrotze­n – ohne Erfolg. Jetzt fragt sich: Warum soll Huawei der Spionage abschwören, wenn dies Verbündete nicht einmal untereinan­der tun? Und selbst der Betreiber des Internet-Knotenpunk­tes DeCix in Frankfurt muss Daten an den Bundesnach­richtendie­nst weiterleit­en. Besonders ernst wird Seehofers Vorhaben in Peking also wohl nicht genommen.

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