Hamburger Morgenpost

Senat soll neues Frauenhaus bauen

Warum die CDU jetzt Druck macht

- MPS

Hamburg benötigt ein neues Frauenhaus, darin sind sich Regierung und Opposition einig. Seit Herbst 2018 sucht der Senat nach einer geeigneten Immobilie für 30 zusätzlich­e Plätze. Dauert zu lange, sagt die CDU – und will, dass die Stadt jetzt selbst ein Gebäude baut!

Schon in den vergangene­n Monaten waren die bestehende­n fünf Häuser mit 194 Plätzen zum Teil überfüllt, ein zusätzlich­es Frauenhaus ist aber noch nicht in Sicht. „Der Senat spielt aus uns unverständ­lichen Gründen auf Zeit und verweist auf die komplizier­t werdende Immobilien­suche“, moniert Franziska Rath (CDU).

Spätestens die jahrelange Suche nach geeigneten Räumlichke­iten als Ersatz für die Tagesaufen­thaltsstät­te für Obdachlose in der Hinrichsen­straße müsse dem Senat klargemach­t haben, dass entspreche­nde Mietangebo­te auf dem angespannt­en Immobilien­markt nicht vorhanden seien. „Ein Neubau wird zwingend notwendig“, so Rath. Einen entspreche­nden Antrag bringt ihre Partei heute in die Bürgerscha­ft ein. Demnach soll „fördern & wohnen“bis 2020 einen Neubau errichten.

„Der Neubau einer Immobilie durch die Stadt könnte Probleme mit der Anonymität des Standorts aufwerfen“, kritisiert Annkathrin Kammeyer (SPD). Es sei existenzie­ll für den Standort eines Frauenhaus­es, dass dieser absolut geheim ist.

Mareike Engels (Grüne) merkt zudem an, dass „fördern & wohnen“mit den besonderen Bedürfniss­en von Frauen, die Schutz in einem Frauenhaus suchen, kaum Erfahrung hat. Und was sagt der Senat? „Ein Grundstück wird derzeit gesucht. Ob Bauen oder Mieten, ist für uns zweitrangi­g“, heißt es von der Sozialbehö­rde. Eine Festlegung, wie in dem Antrag vorgeschla­gen, sei nicht hilfreich.

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