Insekten in 100 Jahren ausgestorben?
Dramatischer Rückgang gefährdet auch das Überleben der Menschheit, warnen Forscher
PARIS - Es ist mehr als nur eine Gruselgeschichte: In 100 Jahren könnte es keine Insekten auf der Erde mehr geben, katastrophale Konsequenzen für das Ökosystem und das Überleben des Menschen könnten die Folge sein, sagen Forscher und sehen nur einen Ausweg: Wir müssen uns drastisch ändern.
„Wenn wir unsere Art der Nahrungsmittelproduktion nicht ändern, werden die Insekten in einigen Jahrzehnten den Weg der Auslöschung gegangen sein“, schreiben die Wissenschaftler Francisco Sánchez-Bayo (Uni Sydney) und Kris Wyckhuys (Uni Queensland) in der Fachzeitschrift „Biological Conservation“. Die intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, die Zerstörung von Lebensraum – all das trage zum Insektensterben bei.
Und das hätte direkten Einf uss auf Tierarten, die sich von Reptilien ernähren, sie könnten verhungern, auch die Bestäubung vieler Pf anzen sei gefährdet.
Dem gelte es schnell entgegenzuwirken. Schon jetzt sind 41 Prozent der Insekten-Arten vom Aussterben bedroht, jedes Jahr werden es mehr. Das Schrumpfen der Population geschehe mit jährlich 2,5 Prozent acht Mal so schnell wie bei Säugetieren. Bleibt es bei diesem Tempo, gibt es in 100 Jahren keine Insekten mehr.