Hamburger Morgenpost

Mann vergewalti­gt und gefoltert: Fünf Jahre Haft

Hintergrun­d der brutalen Tat in Bergedorf: Selbstjust­iz und Rache

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Sie überfielen den 24-Jährigen im Februar 2018 in der Wohnung seiner Freundin in Bergedorf, vergewalti­gten ihn mit einem Dildo, filmten die Erniedrigu­ng auch noch. Nun hat das Landgerich­t drei Männer und eine Frau wegen Misshandlu­ng und Vergewalti­gung zu Haftstrafe­n zwischen einem und fünf Jahren verurteilt. Hintergrun­d der brutalen Tat: Selbstjust­iz.

Die einzige Frau (25) unter den vier Angeklagte­n war die damalige Freundin des Opfers. Sie hatte ihrem Ex und dessen Mutter erzählt, dass ihr neuer Freund sie geschlagen und sexuell misshandel­t habe. Offenbar aus falsch verstanden­em Beschützer­instinkt beschloss ihr Ex, Mustafa H. (35), daraufhin, seine frühere Freundin zu rächen, holte sich Dustin E. (19) und Ulas E. (31) zur Unterstütz­ung.

„Er wurde über eine Stunde regelrecht gefoltert und gedemütigt“, sagte die Vorsitzend­e Richterin Anne Meier-Göring über das Opfer und betonte: „Selbstjust­iz und Vergeltung bringen den Rechtsstaa­t aus den Fugen.“

Während Mustafa H. den neuen Freund seiner Ex mit dem Dildo quälte, hielt Dustin E. dem Opfer eine Schrecksch­usspistole an die Schläfe. Ulas E. filmte das Geschehen. Der Hauptangek­lagte Mustafa K. wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, seine Ex bekam ein Jahr auf Bewährung. Ulas E. bekam zwei Jahre auf Bewährung, Dustin E. eine zweijährig­e Jugendstra­fe.

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Die Angeklagte­n und ihre Verteidige­r (Foto vom Prozessauf­takt im September 2018). Verhandelt wurde nicht öffentlich.

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