F um Jackos Erbe
In Hamburg stehen gleich zwei Aufführungen zum Leben des King of Pop an – doch es gibt Stress!
Von CHRISTOPH FORSTHOFF
Gelddruckmaschine? Nein, das Wort mag Adrian Grant im Zusammenhang mit seiner Show „Thriller – Live“gar nicht hören. Dabei läuft die zweistündige Hommage an Michael Jackson seit 2009 allabendlich im Londoner Lyric Theatre, im Herbst feierte das Ensemble dort die 4000. Vorstellung und ist damit inzwischen im Westend das Musical mit der sechstlängsten Spielzeit.
Allein an der Themse haben mehr als 2,7 Millionen Besucher das Nostalgie-Spektakel gesehen, die weltweiten Touren mit dem Showkonzert rund um die Karrierestationen des Pop-Giganten lockten bislang weitere 2,3 Millionen Menschen in die Theater zwischen Abu Dhabi und Singapur. Und da sich irgendein Jahrestag immer anbietet, ist Grants Inszenierung nun im Jahr von Jacksons zehntem Todestag zwei Monate auf Deutschlandtournee. Was die Kassen zwischen Hamburg und Passau einmal mehr klingeln lässt …
Doch der Show-Produzent spricht naturgemäß viel lieber über das Glück der Tänzer, Sänger und Musiker, „denn so wie Michael von vielen anderen Künstlern inspiriert worden ist, so inspirieren er und sein Werk bis heute viele“. So klingt wohl Helden-Verehrung, funktioniert Legenden-Bildung. Grant selbst kann aber tatsächlich auf eine ungewöhnlich enge und lange Beziehung zu dem Mega-Star zurückblicken. Denn der Brite ist dem King of Pop nicht allein seit seinem zwölften Lebensjahr treu ergeben, sondern gehört zu jenen Anhängern, die dem König auch nahegekommen sind, seit er 1988 erst mit einem weltweit verbreiteten Fan-Magazin und später einer alljährlichen Tribute-Show dem Meister huldigte.
Da erstaunt es nicht, dass Grant denn auch nur positive Worte über diesen „ebenso klugen wie neugierigen, großzügigen wie visionären Mann mit dem Herzen eines Kindes“findet. Allein manchmal habe er einfach nicht wahrhaben wollen, dass es Leute um ihn gab, die „sein freundliches Wesen und seine gute Natur ausgenutzt haben“. Namen mag der 49-Jährige keine nennen, auch nicht, ob hier und da die