Geld für Verleger: Die EU bittet Google zur Kasse
STRASSBURG - Bessere Verdienstchancen für Verleger, Autoren und Musiker – neue Vorgaben für Internetplattformen wie YouTube und Co: EU-Unterhändler haben sich nach langem Streit auf neue Regeln für den Schutz von Urheberrechten geeinigt. Während sich Verleger hochzufrieden zeigten, kam von Verbraucherschützern und Internet-Aktivisten drastische Kritik. Zensur im Internet sei damit Tür und Tor geöffnet, beklagten sie. Unterhändler der EUStaaten und des Europaparlaments hatten am Mittwoch einen Kompromiss bei der Reform ausgehandelt. Zwei Neuerungen sind zentral: Suchmaschinen sollen für das Anzeigen von Artikel-Ausschnitten etwa auf den Google-News-Seiten künftig Geld an die Verlage zahlen. Und Plattformen wie YouTube müssen alles ihnen Mögliche tun, um Urheberrechtsverletzungen zu verhindern.
Kritiker warnen, dass die Plattformen dadurch gezwungen seien, Uploadfilter einzuführen. Dabei handelt es sich um eine Software, mit der Internet-Plattformen schon beim Hochladen überprüfen können, ob Bilder, Videos und Musik urheberrechtlich geschützt sind. Gegner bemängeln, UploadFilter seien fehleranfällig und könnten – als Beifang – auch Inhalte wie Parodien oder Zitate blocken, die eigentlich legal sind.