Meese für die Massen
KUNST Jonathan Meese will mit fünf Ausstellungen „Lübeck zum Gesamtkunstwerk machen“
Er wuchs in Ahrensburg auf, studierte in Hamburg und ist für seine außergewöhnliche Kunst auf der ganzen Welt bekannt: Jonathan Meese. Galerien reichen dem 49-Jährigen aber nicht mehr, jetzt will er „Lübeck zum Gesamtkunstwerk machen“, wie er sagt. Angefangen hat er schon. Während des Projekts „Dr. Zuhause: K.U.N.S.T. (Erzliebe)“zeigt der Künstler mit der schwarzen Mähne an fünf unterschiedlichen Stellen seine Bilder, Skulpturen und Installationen. Einer der Orte des Geschehens ist ab Sonntag die Petrikirche mit „Großmutter/Macht“. Obwohl Meese Religion ablehnt, sieht Pastor Bernd Schwarze kein Problem und sagt: „In der Bibel steht: Gott ist Liebe, und für Meese ist Kunst Liebe. Das passt hervorragend zusammen.“
Einen knappen Kilometer Luftlinie entfernt vom Gotteshaus hat der Künstler im Grass-Haus den zweiten Ausstellungsteil untergebracht. Der beschäftigt sich unter dem Motto „Großvater/Gold“mit der Begabung und Biografie Meeses, der ja irgendwie alles auf einmal ist: Maler, Bildhauer, Installationskünstler und Autor.
Ab dem 30. März gibt es dann zwei weitere Teile der Mega-Ausstellung zu sehen. „Mutter/Evolution“in der Kunsthalle St. Annen, „Vater/Liebe“in der OverbeckGesellschaft. Was Meese am 7. Mai bei der Performance „Kind/Schlaf“in der Kulturwerft Gollan machen will, weiß er nur schemenhaft: „Es wird wohl damit enden, dass ich etwas ins Wasser werfe, schließlich war das mal eine Werft.“