St. Paulis Rolle rückwärts
WENDE Nach Pleite in Köln: St. Pauli soll wieder wie St. Pauli spielen
Die 1:4-Klatsche beim 1. FC Köln hat St. Paulis Trainer Markus Kauczinski schneller als üblich abgehakt. Er wolle die schwachen Leistungen, die fast alle Feldspieler ablieferten, nicht „breittreten“, lieber nach vorn blicken. Klar ist aber: Beim heutigen Heimspiel gegen Angstgegner Aue ist beim Kiezklub eine Rolle rückwärts zu erwarten. Oder anders: St. Pauli soll wieder wie St. Pauli spielen.
Das geht los bei der Abwehr-Fünferkette, die auf
Kölns Giganten-Sturmduo
Simon Terodde und Jhon Cordoba abgestimmt, aber völlig unwirksam war. Zwar glaubt Kauczinski, dass es an manchen Tagen wie in Köln egal sei, ob man hinten mit drei, vier oder fünf Mann verteidigt: „Wir haben während des Spiels in Köln drei Dinge probiert – ich hatte aber nie den Eindruck, dass wir den FC im Griff haben oder ihn in Schach halten können.“Gleichwohl: Heute wird es wieder ein Defensiv-Quartett geben. Auch sollen die Fans ein anderes Zweikampfverhalten als im RheinEnergie-Stadion erleben: „Wir hatten eine gute Trainingswoche. Der individuelle Zweikampf stand im Fokus.“Zudem fordert er von seinen Profis mehr Genauigkeit. Die Passquote hatte in Köln bei nur 68 Prozent gelegen.
Kauczinski, der auch wieder auf Ryo Miyaichi und Mats Möller Daehli setzen dürfte, glaubt nicht, dass die Seelen seiner Spieler nach dem Negativerlebnis in Köln gelitten haben. Jedenfalls wäre St. Paulis Sportpsychologin Frauke Wilhelm (45) nicht anders mit den Akteuren umgegangen als sonst. „Ich habe das Gefühl, dass ihre Arbeit gut ankommt. Die sehe ich langfristig, losgelöst von Sieg und Niederlage. Sie ist kein Feuerwehrmann, der mit dem Schlauch kommt und einen Brand löscht. So funktioniert das nicht. “
Seinen Kiezkickern traut er – wie schon nach vorherigen Niederlagen in dieser Saison – eine erneute Wende zu: „Aue ist kämpferisch stark. Wir müssen nicht nur