Millionen-Beute mit Medikamenten
Sie nutzten das Leid in Afrika, um sich die Taschen voll zu machen. Eine Bande soll sieben Millionen Euro durch den Handel mit Medikamenten ergaunert haben, die eigentlich in Entwicklungsländer exportiert werden sollten. Jetzt hat die Polizei zugeschlagen und drei Männer (63, 74, 81) und eine Frau (44) aus Hamburg gefasst. Der Kopf der Bande soll ein 81-Jähriger sein. Er genoss sein Leben auf Gran Canaria.
Seit Januar 2013 sollen die Tatverdächtigen unterschiedlichste Medikamente im Wert von mehr als 22 Millionen Euro gekauft haben. Weil die Medikamente nach Afrika geliefert werden sollten, erhielten die mutmaßlichen Täter einen steuerlichen Rabatt von 30 Prozent auf den Einkaufspreis. Doch anstatt mit den Medikamenten zu helfen, wurden sie über Speditionen mit einem Trick zu Marktpreisen an Arzneimittel-Großhändler in Deutschland verkauft. So soll die Bande mehr als sieben Millionen Euro erbeutet haben.
Vergangenen Mittwoch schlugen Polizisten zu und durchsuchten zehn Wohnungen und Firmen – unter anderem am Dörpsweg in Eidelstedt, auf Sylt, in den Niederlanden und auf Gran Canaria. Laut Polizei wurden diverse Beweismittel sichergestellt. Die Ermittlungen dauern noch an.