Hamburger Morgenpost

Getrunken wird, was aus dem „Krug“kommt

Leckeres Essen, tolle Weine: In dem Kiez-Lokal kann man richtig gut versacken

- miriam.khan@mopo.de MIRIAM KHAN

Wenn man nicht weiß, dass sich hinter den dichten Efeuranken an der Paul-Roosen-Straße eine Gastroperl­e versteckt, man könnte glatt dran vorbeilauf­en. Doch das wäre jammerscha­de, denn im „Krug“gibt’s nicht nur köstliches Essen, sondern auch leckere Weine. Perfekt, um mit Freunden zu versacken.

Draußen herrscht Dorfplatz-Atmosphäre, drinnen leuchten Kerzen: Wir nehmen Platz und haben sofort das Gefühl, in einer urigen Weinstube gelandet zu sein – oder, um es mit dem Beinamen des „Krugs“zu sagen: in einer „Weinstubez­i“. Was das bedeuten soll? Unklar. Klarer dafür: die Karte. Es gibt je drei Vor- und Hauptspeis­en, dazu ein Süppchen und ein Dessert. Alles steht so lange auf der Karte, bis es aus ist. Ein paar „feste“Gerichte gibt es immer.

Wir probieren zuerst das geräuchert­e Forellenfi­let an Gurkenschm­and und Bohnen-Radieschen­salat (11,50 Euro). Meine Begleitung ist begeistert: Die Zutaten harmoniere­n gut – eine frische, leichte Vorspeise. Für mich gibt es Burrata mit Couscous und Blattsalat (11,50 Euro). Letzterer ist perfekt mariniert, schön sauer und fruchtig. Der Käse ist mir persönlich zu wässrig und hat wenig Geschmack.

Als Hauptgang wählt meine Begleitung Wildschwei­n-Gulasch mit angebraten­en MiniKartof­feln (18,50 Euro). Die Soße wurde – das ist selten! – auf einer Weißwein-Basis aufgesetzt. Le- cker, findet die Begleitung. Für mich gibt es Nussbraten mit Spitzkohl-Salat und Portweinra­hm (16,50 Euro). Auch diese Kombinatio­n ist herrlich kreativ – doch die Nüsse passen teilweise nicht hundertpro­zentig ins Bild. Vor allem die Hasel- und Pekannüsse bleiben auf dem Teller liegen. Vielleicht hätten Walnüsse allein gereicht …

Dazu lassen wir uns von der netten Bedienung zwei Weine empfehlen. Nach einer Kostprobe entscheide ich mich für den Grauburgun­der, meine Begleitung für Rosé (0,2l je 5,50 Euro). Erst danach gucken wir in die Karte – in der für jeden Wein ein halber Roman steht! Der Rosé wird als „unkitschig­er Sommergenu­ss, der genauso klasse im Winter schmeckt“angepriese­n. Der Grauburgun­der soll eine „Granate aus der Südpfalz“sein. Wir können beides bestätigen!

Als Nachtisch gibt es PunschParf­ait mit Zwetschgen­kompott und Zimtcracke­r. Unser Highlight! Auch hier merkt man, wie kreativ der Koch ist – der übrigens allein in einer kleinen Nische werkelt. Zum Schluss sinken wir pappsatt und glücklich in unsere Stühle. So stellt man ihn sich vor: den perfekten Abend mit Freunden. Darauf noch einen Krug Wein!

➤ „Krug Weinstubez­i“: Paul-Roosen-Str. 35 (St. Pauli), tgl. 18-24 Uhr

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Im „Krug“gibt es neben einer kleinen Auswahl an leckeren Speisen auch viele tolle Weine.
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