„Meine Frau hat mein Kind zum IS verschleppt“
Mit einer Petition kämpft Hamburger um sein Kind
Verzweifelte InternetAktion: Per Online-Petition ruft der Hamburger Vater Danish Farooqi zur Rettung seiner Tochter aus den Fängen der Terrormiliz „IS“auf. Seine Ex-Frau entführte das gemeinsame Kind 2014 nach Syrien. Mithilfe von möglichst vielen Unterschriften will er Behörden und Politiker dazu bewegen, ihm endlich zu helfen.
„Sehr geehrter Herr Minister Maas, holen Sie meine Tochter zurück!“– so beginnt der Vater seinenHilferufaufderInternetseite „Onlinepetition.de“.
Weiter behauptet Farooqi, dass seine Ex-Frau im Sommer 2014 seine damals dreijährige Tochter Aaliya zum „IS“nach Syrien entführt habe. Er schreibt: „Nachdem ich sie vier Jahre gesucht habe, erfuhr ich im Dezember 2017, dass sie in einem Flüchtlings-/GefangenenCamp im Nordosten Syriens festgehalten wird.“
Farooqi weiter: „Die Bedingungen in diesem Camp sind extrem schlimm. Ansteckende Krankheiten durch Kälte, Nässe, fehlende Hygiene und mangelnde Medizin sind an der Tagesordnung, und es gab unter den Kindern bereits erste Todesopfer zu beklagen.“
Der Vater behauptet, dass er sich an das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Deutsche Botschaft in Beirut im Libanon und die Demokratische Föderation Nord-Ostsyrien (SDF) gewandt habe – bisher ohne Erfolg. „Von allen Seiten bekomme ich mehr oder minder nur zu hören, dass die Bundesregierung oder das Auswärtige Amt aktiv werden muss“, so Farooqi weiter.
Doch auch dort stoße er auf „taube Ohren“: „Man teilte mir lapidar mit, dass eine konsularische Betreuung mit dem Ziel der Rückholung meiner Tochter nicht möglich sei, da es in Syrien keine deutsche Vertretung gebe.“
Laut „Bild“-Zeitung habe er eine Anzeige wegen Kindesentzugs gestellt und einen Suchauftrag beim Deutschen Roten Kreuz gestellt – doch nichts passiert. Das DRK bestätigt angeblich nur, dass seine Tochter in einem Flüchtlings-Camp in Nordsyrien ist.
Gegenüber der Zeitung erzählteerauch,dassihm vor gut einem Jahr das letzte Lebenszeichen seiner Tochter, eine Whatsapp-Sprachnachricht, die seine Ex-Frau an ihren Bruder schickte, erreichte.
Auf MOPO-Nachfrage hieß es aus dem Auswärtigen Amt, man äußere sich nicht zu Einzelfällen. Außerdem: „In Syrien ist eine konsularische Betreuung nach Schließung der Botschaft Damaskus weiterhin faktisch nicht möglich. Man prüfe mögliche Optionen, um deutschen Staatsangehörigen, insbesondere in humanitären Fällen, eine Ausreise zu ermöglichen.“