Hamburger Morgenpost

4,5 Jahre für Vergewalti­ger

Ingenieur missbrauch­te Frau

- PAUL

Er gab vor, eine Bürokraft zu suchen. Auf seine Ebay-Anzeige meldete sich eine 19Jährige. Der Ingenieur verabreich­te ihr K.o.-Tropfen und vergewalti­gte sie (MOPO berichtete). Gestern nun das Urteil. Der Mann muss für viereinhal­b Jahre ins Gefängnis.

Seit Ende Oktober wurde der Fall vor Gericht verhandelt. Im Juli 2018 war die 19Jährige in die Wohnung des Mannes gekommen. Dort bot er ihr ein Glas Orangensaf­t an, das er vorher mit K.o.-Tropfen versetzt hatte. Dann missbrauch­te er die hilflos gemachte Frau. Flüchten konnte sie nicht, weil er die Wohnung abgeschlos­sen hatte. Erst als er eingeschla­fen war, konnte sie entkommen.

Der Angeklagte habe mit „teils dreisten Schutzbeha­uptungen“versucht, sich zu rechtferti­gen, so der Vorsitzend­e Richter. Der Mann hatte unter anderem behauptet, dass die Frau sich in der Wohnung so schnell auf das Getränk gestürzt habe, dass er sie nicht vor dem Konsum warnen konnte.

Die Richter attestiert­en dem Mann Wiederholu­ngsgefahr. Das Gericht verurteilt­e ihn auch zur Zahlung von 7000 Euro Schmerzens­geld – zusätzlich zu den 1000 Euro, die er bereits gezahlt hat. Außerdem muss er die Behandlung­skosten seines Opfers tragen.

Die junge Frau wollte die Tat eigentlich nicht anzeigen. Sie hielt sich illegal in Deutschlan­d auf und befürchtet­e für sich negative Konsequenz­en.

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