Gegenwind für die linksliberale Union
Fraktionsvize Linnemann positioniert sich als AKK-Gegenpol
Der Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann ist bisher vor allem als Wirtschaftspolitiker aufgefallen. Nun aber widmet er sich dem politischen Islam – und fordert die große Koalition zu mehr Einsatz gegen „Kulturrabatt“und „Kinderkopftücher“auf.
In einem Sammelband mit dem Titel „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland“, den er diese Woche zusammen mit dem CSULandtagsabgeordneten Winfried Bausback veröffentlicht hat, schreibt Linnemann: „Mädchen unter 14 Jahren müssen ohne Kopftuch in unseren Bildungseinrichtungen lernen und sich frei bewegen dürfen. Wir dürfen keine Geschlechterdiskriminierung durch die Hintertür zulassen.“Eine entsprechende Regelung auf Bundesebene wäre möglich, erklärt der CDU-Politiker – „man muss sie nur politisch wollen“.
Als er an seiner Doktorarbeit schrieb, verbrachte Linnemann zwei Monate in Riad, Saudi-Arabien. Zwei Beobachtungen blieben dem heutigen Unionsfraktionsvize in besonderer Erinnerung: die zwei Kassen einer McDonald’s-Filiale, die nach Geschlechtern unterschieden, und die in den eingeflogenen deutschen Wochenmagazinen von der Zensur geschwärzten Unterarme von Frauen.
Der Abgeordnete aus Paderborn ist bisher nicht als Migrationsexperte aufgefallen. Als Chef der einflussreichen Unions-Mittelstandsvereinigung ist der 41-Jährige für die wirtschaftsliberale Profilierung der Union zuständig. Als Angela Merkel noch Chefin war, zählte Linnemann zu ihren schärfsten Kritikern. Dass er lieber Friedrich Merz als Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) zum CDU-Chef gehabt hätte, hat er nie verheimlicht.
Der US-Senator Bernie Sanders will abermals für die Präsidentschaft kandidieren. Der 77-Jährige hatte sich bereits 2016 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten beworben und dabei unerwartet stark gegen seine Mitbewerberin Hillary Clinton abgeschnitten.