Die Rückkehr der Straßenbahn
Hamburgs Hochbahn testet stylishen Elektro-Gelenkbus für unsere Stadt
Viele Hamburger rieben sich in den vergangenen Tagen verwundert die Augen – denn plötzlich hat unsere Stadt wieder eine Straßenbahn! Zumindest fast. Das futuristische Fahrzeug heißt zwar „ietram“, ist aber ein Bus. Und das neueste Testobjekt der Hamburger Hochbahn.
Die testet im Zuge der Umstellung auf elektrische Antriebe stetig neue Fahrzeuge – und ist längst auch auf der Suche nach einem strombetriebenen Gelenkbus. Immerhin müssen auch die XXL-Fahrzeuge ab 2030 komplett von Diesel auf Strom umgerüstet sein.
Allein die passenden Hersteller zu finden, ist nicht einfach. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein erlebten mit Elektro-Gelenkbussen jüngst eine Pleite, weil die Fahrzeuge vom belgischen Hersteller Van Hool nie einen 30-tägigen Testbetrieb fehlerfrei bestanden haben. Bei Irizar ist das anders. Die Busse sind serienfähig, 15 sind bereits in Spanien unterwegs, 43 in Frankreich. Ohne Probleme. Mit einer entsprechenden Batterie-Ausstattung können die 18-Meter-Busse bis zu 160 Kilometer am Stück fahren, entlang der Strecke über sogenannte Ladearme binnen fünf Minuten aufgeladen werden.
„Dieses Modell verfügt nicht nur über einen umweltfreundlichen Antrieb, sondern zeichnet sich auch durch ein sehr modernes Design aus“, sagt Hochbahn-Chef Henrik Falk. Das trage zum Paradigmen-Wechsel von Diesel hin zu Strom bei, ergänzt Klaus Kubica. Sein Unternehmen Ferrostaal ist für den Vertrieb der Fahrzeuge in Deutschland zuständig. Rund 880 000 Euro kostet ein Bus, dafür ist der unter anderem mit USB-Buchsen ausgestattet, besitzt ein hochmodernes Kamera-System statt Außenspiegeln.
Sehen wir den Bus nun öfter? Unklar. Die Hochbahn will Ende des Jahres mit der Ausschreibung beginnen, lässt sich vorher nicht in die Karten schauen. Zuvor sollen weitere Modelle getestet werden.