Hamburger Morgenpost

Senat favorisier­t Köhlbrand-Tunnel

Warum trotzdem noch nicht alles klar ist

- MPS

So langsam dürfen sich die Hamburger von der Köhlbrandb­rücke verabschie­den. Das in die Jahre gekommene Bauwerk wird bis 2030 ersetzt – und wohl nicht durch eine neue Brücke. Inzwischen deutet alles auf einen neuen Elbtunnel hin.

Bereits im Antritts-Interview mit der MOPO hatte Wirtschaft­ssenator Michael Westhagema­nn (parteilos) die unterirdis­che Variante favorisier­t. Am Rande der Jahrespres­sekonferen­z von Hafen Hamburg Marketing bekräftigt­e er nun seine Worte: „Ich bevorzuge den Tunnel.“Damit ist er längst nicht mehr allein. Auch die HHLA und die Hafenbehör­de HPA machten sich bereits für den Tunnel stark.

Damit ist doch alles klar, oder? Nicht ganz. Fakt ist bislang nur, dass sowohl ein Tunnelbau als auch ein Brückenneu­bau technisch realisierb­ar sind, wie eine Machbarkei­tsstudie zeigt. Ein Knackpunkt ist der Preis: Eine Brücke würde rund 500 Millionen Euro kosten, ein Tunnel etwa das Doppelte – dafür würde er aber auch doppelt so lange halten.

„Wir sind in Gesprächen mit dem Bund, wie da die Bereitscha­ft ist, uns finanziell zu unterstütz­en“, so Westhagema­nn. Die Köhlbrandq­uerung ist schließlic­h keine Bundesstra­ße, Zuschüsse sind keine Selbstvers­tändlichke­it.

Unabhängig davon wird auch im Senat darüber diskutiert, welche Variante sinnvoller ist. Das Wort des Wirtschaft­ssenators dürfte dabei Gewicht haben. Es ist also wahrschein­lich, dass die Bürgerscha­ft in den kommenden Monaten einen Tunnelbau bewilligen muss.

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