Stahlträger stürztauf 19-Jährigen – Lebensgefahr!
War die Konstruktion nicht ausreichend gesichert? Bundespolizei und Amt für Arbeitsschutz ermitteln
Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK
Schwerer Arbeitsunfall am S-Bahnhof Wilhelmsburg: Gestern Morgen wurde ein 19-Jähriger beim Aufbau einer Lärmschutzwand von einem Stahlträger getroffen. Der Bahnverkehr musste für rund eine Stunde unterbrochen werden.
Feuerwehr und Bundespolizei trafen um 6.30 Uhr am Unfallort unterhalb der Karl-von-Thielen-Brücke an der Thielenstraße ein. Die Retter versorgten den lebensgefährlich verletzten Mann und brachten ihn ins Krankenhaus. Zum Schutz seiner möglicherweise ebenfalls verletzten Wirbelsäure legten sie ihn auf eine spezielle Vakuummatratze.
Laut Bundespolizei, die zusammen mit dem Amt für Arbeitsschutz die Ermittlungen aufgenommen hat, besteht inzwischen keine Lebensgefahr mehr. Der 19-Jährige liege nicht mehr auf der Intensivstation.
Nach MOPO-Informationen waren die Arbeiter gerade dabei, mehrere Stahlträger für eine Lärmschutzwand aufzubauen, die entlang der Bahnlinie entstehen soll. Ein in den Boden gerammter, etwa sieben Meter langer und eine Tonne schwerer Träger war wohl nicht ausreichend gesichert. Die zu diesem Zeitpunkt noch provisorisch aufgestellte Konstruktion geriet in Schieflage, der Arbeiter stürzte – und auf ihn fiel einer der schweren Balken aus Metall.
Durch den Rettungseinsatz musste der S-Bahn-Verkehr für rund eine Stunde voll gesperrt werden. Ein Ersatzverkehr mit Bussen und Taxen wurde zwischen Harburg-Rathaus und Hammerbrook eingerichtet. „Danach konnten wir den Regelbetrieb zunächst nur für die S3 wieder aufnehmen“, so SBahn-Sprecher Christoph Dross zur MOPO. Die S31 fuhr – auf Anweisung der zuständigen Behörden – zunächst nur „auf Sicht“, also in Schrittgeschwindigkeit. „Dadurch kam es zu weiteren Verzögerungen.“