Hamburger Morgenpost

„Seinen Riecher wird Alex nie verlieren“

FREDI BOBIC Eintracht Frankfurts Sportvorst­and über den Wechsel von „Fußball-Gott“Meier nach Hamburg

- VOk FC ST. PAULI BERICHTEN NILS WEBER UND BUTTJE ROSENFELD redaktion-sportDmopo.de

Es war das harte und schmerzvol­le Ende einer 14 Jahre langen Liebesbezi­ehung, die im Sommer einseitig beendet worden war. Für Alex Meier, den „FußballGot­t“, war kein Platz mehr bei Eintracht Frankfurt. Ein Tiefschlag für die VereinsIko­ne und ein Schritt, der seinem Herzensklu­b viel Kritik der Fans einbrachte. Jetzt spricht EintrachtS­portvorsta­nd Fredi Bobic über Meiers neues Glück beim FC St. Pauli.

Die ganze Sache dürfte Meier noch immer schmerzen. Ohne ernsthafte Gespräche über die Verlängeru­ng seines auslaufend­en Vertrages, bis heute ohne eine offizielle Verabschie­dung des heute 36-jährigen Kapitäns und Publikumsl­ieblings im eigenen Stadion, war im vergangene­n Frühsommer ein Lebensabsc­hnitt zu Ende gegangen, die erfolgreic­hste und schönste Zeit seiner Fußballer-Karriere, die er bei den Hessen hatte beenden wollen.

Bobic verteidigt die Entscheidu­ng, die nicht nur bei vielen Fans für Unmut gesorgt hatte, sondern auch innerhalb des Klubs umstritten war. „Kritisiere­n kann man immer viel, aber es war schon das Richtige. Das war auch wichtig, und wir sind da auch ganz klar mit ihm gewesen“, erklärte Bobic jetzt am Rande des Laureus World Sports Awards in Monaco, bei denen die MOPO vor Ort war. Sportlich gesehen mag der Eintracht-Funktionär Recht haben. Über die Art und Weise wird weiter diskutiert.

Von atmosphäri­schen Störungen oder gar bösem Blut ist von Bobics Seite nichts zu spüren. Er wirkt beim sensiblen Meier-Thema aufgeräumt und äußert sich sehr wohlwollen­d über ihn. „Natürlich freue ich mich, dass er weiterspie­len kann, weil die Situation für ihn auch nicht einfach war, einen Verein zu finden, und so viele standen dann auch nicht Schlange, um ihn zu verpflicht­en“, stellte Bobic fest.

Nicht irgendeine­n Verein. Bobic ist sich bewusst, dass

Es freut mich, dass Alex in seiner Heimatstad­t ist und sich in Hamburg und bei St. Pauli auch ein Kreis schließt. Fredi Bobic

der Wechsel zum FC St. Pauli im Winter auch eine starke emotionale Komponente für das gebürtige Nordlicht hat. „Es freut mich, dass er in seiner Heimatstad­t ist und sich in Hamburg und bei St. Pauli auch ein Kreis schließt, er da noch mal spielen kann und auch gleich am Anfang einen tollen Erfolg hatte.“

Dass Meier bei seinem einstigen Verein gleich eingeschla­gen hat (drei Treffer), wundert Bobic nicht. „Alex wird immer seine Tore schießen. Den Riecher wird er nie verlieren, den wird er immer haben“, sagt der 47-Jährige über den Bundesliga-Torschütze­nkönig von 2015. Meiers guter Start beim Kiezklub freue ihn „absolut – und das weiß er auch“.

Bobic ist überzeugt, dass die Frankfurt-Fans die Geschicke ihres geliebten „Fußball-Gottes“weiterhin verfolgen. „Auch alle, die es mit der Eintracht halten, werden jetzt immer ein bisschen rüber schauen nach St. Pauli und auch ein wenig St. Pauli-Fans sein – wegen Alex Meier.“

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Fredi Bobic mit seiner Ehefrau Britta am kontagaben­d bei den Laureus World Sports Awards
 ??  ?? Fredi Bobic (r.) ist seit Juni 2016 Sportvorst­and in Frankfurt. Bis Juni 2018 stürmte Alex keier für die Eintracht.
Fredi Bobic (r.) ist seit Juni 2016 Sportvorst­and in Frankfurt. Bis Juni 2018 stürmte Alex keier für die Eintracht.
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Alex Meier kam in der Winterpaus­e zum FC St. Pauli. Der Sturm-Riese (1,96 Meter) erzielte in vier Spielen drei Tore.

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