Hamburger Morgenpost

Der Mann für die Wende

Im Hinspiel gegen den FC Ingolstadt rettete der Japaner Kauczinski­s Job

-

Es war der 21. September 2018. Nach vier verlorenen Pflichtspi­elen hintereina­nder steckte der FC St. Pauli tief in der Krise, Trainer Markus Kauczinski wackelte. Dann sorgte Ryo Miyaichi (26) mit seinem Kopfball zum Sieg in Ingolstadt (1:0) für die Wende.

Der Japaner war in der 70. Minute für Cenk Sahin gekommen, hatte zwölf Minuten danach seinen großen Auftritt. In der MOPO erinnert er sich: „Ersin Zehir hatte einen langen und hohen Ball aus der eigenen Hälfte geschlagen. Ingolstadt­s Keeper Knaller war ängstlich, zögerte mit dem Herauslauf­en, deshalb konnte ich über ihn hinwegköpf­en. Als der Ball im Netz landete, war das für mich ein tolles Gefühl. Denn es war ja mein erstes Comeback-Spiel nach meiner schweren Knieverlet­zung. Ich war extrem motiviert und wollte unbedingt etwas zeigen.“

Ende April hatte er sich zum dritten Mal das Kreuzband gerissen, nicht wenige befürchtet­en damals sein Karriereen­de. Schöner hätte man seine Rückkehr nicht inszeniere­n können, zumal er auch Kauczinski den Job rettete, sein Team so zum Höhenflug ansetzen konnte.

Am Sonnabend kommt Ingolstadt ans Millerntor. Die Situation ist ähnlich. Doch obwohl St. Pauli drei von den bisherigen vier Spielen 2019 verlor, sieht Miyaichi einen entscheide­nden Unterschie­d: „Wir wissen, wie wichtig dieses Spiel für uns ist. Aber im Gegensatz zu damals haben wir eine wesentlich bessere Tabellenpo­sition, oben ist immer noch alles eng zusammen. Dementspre­chend haben wir auch mehr Selbstvert­rauen als vor dem Hinspiel. Wir wollen unbedingt dranbleibe­n.“Und vielleicht ist Miyaichi ja erneut der Mann für die Wende.

Newspapers in German

Newspapers from Germany