Hamburger Morgenpost

Der Kampf gegen den K.o.

Gegen Ingolstadt zählt nur ein Dreier. Dudziak weiter fraglich

- VOM FC ST. PAULI BERICHTET STEFAN KRAUSE s.krause@mopo.de

Es gab das übliche Ständchen von der Mannschaft, Gratulatio­nen von den Trainingsk­iebitzen und einigen Journalist­en. Ansonsten war sein 49. Geburtstag ein Tag wie jeder andere für Markus Kauczinski, der auch gar keine Lust hatte auf große Aufmerksam­keit. Die gilt beim FC St. Pauli voll und ganz dem Spiel am Sonnabend gegen den FC Ingolstadt.

„Hör auf, lass’ mich in Ruhe“, rief St. Paulis Trainer scherzhaft in Richtung eines Fotografen, weil der eine Bilderseri­e vom gebürtigen Gelsenkirc­hener schoss, als der zu Beginn der Trainingse­inheit noch mal gen Kabinentra­kt lief. Kauczinski hat wichtige Tage vor sich, mal wieder, er kennt das ja schon. Durch die jüngste Niederlage am Millerntor gegen Erzgebirge Aue (1:2) und den Negativtre­nd des Jahres 2019 (drei Niederlage­n in vier Partien) kommt dem Duell mit den „Schanzern“einmal mehr größere Bedeutung zu: Für den Kiezklub sind die 90 Minuten schlicht ein Kampf gegen den vorzeitige­n K.o. im Aufstiegsr­ennen.

Natürlich wäre rein rechnerisc­h auch nach dem jetzt folgenden 23. Spieltag immer noch alles drin, selbst im Fall einer erneuten Niederlage. Aber die Formkurve und die folgenden Aufgaben sprächen eine klare Sprache: Wer gegen Aue und Ingolstadt nicht gewinnt, wird es in Paderborn und im Derby gegen den HSV gewiss nicht leichter haben, einen Dreier einzufahre­n. Möglich, dass der Druck im Lauf des Freitagabe­nds sogar noch einmal steigt. Denn wenn der 1. FC Union Berlin (gegen Arminia Bielefeld) und der 1. FC Heidenheim (bei der SpVgg Greuther Fürth) mit Erfolgen vorlegen, ist ein Sieg über Ingolstadt endgültig alternativ­los.

„Alle müssen verstehen, dass wir sehr viel investiere­n müssen, damit wir dahinkomme­n, wo wir waren“, hatte Sportchef Uwe Stöver nach dem ernüchtern­den Auftritt gegen Aue gefordert: „Aktuell fehlt viel.“Zum Beispiel Jeremy Dudziak, der mit Sprungelen­kproblemen hatte pausieren müssen. Die ursprüngli­che Idee dahinter war, dass der 22-Jährige dadurch auf jeden Fall gegen Ingolstadt würde spielen können. Doch auch gestern trainierte Dudziak zusammen mit den angeschlag­enen Johannes Flum und Dimitrios Diamantako­s separat. Es dürfte eng werden bis zum Sonnabend ...

Dann ist der Trainer-Geburtstag schon längst Geschichte und noch mehr Randaspekt als sowieso. Dann – ob mit oder ohne Dudziak – geht es einzig und allein darum, den Kampf gegen den Aufstiegs-K.o. zu gewinnen.

Es ist sicher nicht alles schlecht, aber wir müssen ein paar Dinge verbessern. Mats Möller Daehli

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