Ein Geschenk des Himmels für den Präsidenten
Donald Trump dürfte blendende Laune haben: Sonderermittler Robert Mueller empfiehlt nach fast zwei Jahren intensiver Untersuchungen offenbar keine weiteren Anklagen in der Russland-Affäre. Nicht gegen den US-Präsidenten selbst. Nicht gegen seinen Sohn. Nicht gegen seinen Schwiegersohn. Für Trump ist das ein Geschenk des Himmels!
Denn er kann nun immer auf den als unbestechlich und aufrichtig geltenden Mueller verweisen, wenn es wieder einmal eng werden sollte. Und das kann es durchaus noch werden, denn viele Ermittlungen laufen noch – im Kongress, vor Gerichten und zu Trumps Geschäftsbeziehungen mit der Deutschen Bank, die eine Verbindung zwischen ihm und Russland herstellen könnten.
Trump kann nun alles, was noch kommen mag, glaubwürdiger als bisher als „Hexenjagd“abtun. Bei seinen Anhängern verfängt vor allem die Botschaft „Keine Anklage. Kein Problem“. Für etwaige Feinheiten bleibt im Universum Trumps und seiner Anhänger wenig Platz.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Trump 2016 auch durch russische Propaganda und Schützenhilfe an die Macht kam. Es lässt sich (bisher) nur nicht beweisen, dass es eine direkte, bewusste Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten gab. Trotzdem: Mit dem Mueller-Report ist die Wahrscheinlichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens gesunken – und die für eine Wiederwahl Trumps ein wenig gestiegen.