Hamburger Morgenpost

Ein Geschenk des Himmels für den Präsidente­n

- CHRISTIAN BURMEISTER politik@ mopo.de

Donald Trump dürfte blendende Laune haben: Sonderermi­ttler Robert Mueller empfiehlt nach fast zwei Jahren intensiver Untersuchu­ngen offenbar keine weiteren Anklagen in der Russland-Affäre. Nicht gegen den US-Präsidente­n selbst. Nicht gegen seinen Sohn. Nicht gegen seinen Schwiegers­ohn. Für Trump ist das ein Geschenk des Himmels!

Denn er kann nun immer auf den als unbestechl­ich und aufrichtig geltenden Mueller verweisen, wenn es wieder einmal eng werden sollte. Und das kann es durchaus noch werden, denn viele Ermittlung­en laufen noch – im Kongress, vor Gerichten und zu Trumps Geschäftsb­eziehungen mit der Deutschen Bank, die eine Verbindung zwischen ihm und Russland herstellen könnten.

Trump kann nun alles, was noch kommen mag, glaubwürdi­ger als bisher als „Hexenjagd“abtun. Bei seinen Anhängern verfängt vor allem die Botschaft „Keine Anklage. Kein Problem“. Für etwaige Feinheiten bleibt im Universum Trumps und seiner Anhänger wenig Platz.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Trump 2016 auch durch russische Propaganda und Schützenhi­lfe an die Macht kam. Es lässt sich (bisher) nur nicht beweisen, dass es eine direkte, bewusste Zusammenar­beit zwischen beiden Seiten gab. Trotzdem: Mit dem Mueller-Report ist die Wahrschein­lichkeit eines Amtsentheb­ungsverfah­rens gesunken – und die für eine Wiederwahl Trumps ein wenig gestiegen.

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