Hamburger Morgenpost

Schneider sucht das Weite

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STAGNATION: Cenk Sahin kommt auch in Ingolstadt nicht voran. Der bis Saisonende verliehene Türke durfte im Test gegen Greuther Fürth 90 Minuten ran, allerdings verlor der FCI die Partie sangund klanglos mit 0:4.

STELLDICHE­IN: Das Drittliga-Kellerduel­l zwischen Fortuna Köln und Aalen (1:1) wurde zum Wiedersehe­n der Ex-St. Paulianer. Kölns Okan Kurt standen in Clemens Schoppenha­uer, Patrick Funk und Petar Sliskovic gleich drei frühere Hamburger gegenüber.

STÖHNEREI: Finn Ole Becker wurde beim 0:1 der deutschen U19 gegen Norwegen in der EM-Quali in der 88. Minute für den Dortmunder Patrick Osterhage eingewechs­elt. Das DFB-Team bangt um das EM-Ticket.

STRESSFREI­HEIT: Heute ist trainingsf­rei.

Benatelli sei ein Laufwunder, er würde bei der Rennerei zwischen den Strafräume­n regelmäßig die meisten Kilometer bei den Dynamos machen: „Er hat eine Pferdelung­e, kann sogar mit Daniel Buballa mithalten. Bei uns im Mittelfeld ist er enorm wichtig, auch weil er viele Löcher stopft. Sein Weggang tut uns weh.“

Gonther ist überzeugt, dass Benatelli auch charakterl­ich gut zu den Braun-Weißen passt: „Er ist kein Lautsprech­er, ein eher ruhiger und angenehmer Typ. Der Junge konzentrie­rt sich lieber auf seine Leistung – auch im Training gibt er immer Gas.“

Gonther erzählt der MOPO am Sonntag lachend, dass sich Benatelli natürlich bei ihm über den Klub schlaugema­cht hat: „Ich habe St. Pauli ja immer noch in meinem Herzen und konnte ihm einiges erzählen. Er wollte wissen, wer in der Mannschaft pokert. Bena kann das richtig gut, spielt gern mit Kollegen und Freunden.“

So sehr sich St. Paulis Trainer Markus Kauczinski auf Benatelli freut – sein Dresdener Pendant Christian Fiél hat offenbar ein Problem mit dem Profi. Während der 27-Jährige bei dessen Vorgänger Maik Walpurgis gesetzt gewesen war, ließ ihn Fiél in zwei von seinen drei Spielen als Chefcoach auf der Bank. Nicht wenige vermuten, dass sich Benatelli auch deshalb zu einem Wechsel zu St. Pauli entscheide­n hat. Wenn er morgen im kleinen Kreis seinen 25. Geburtstag feiert („Wir werden mit der Familie schön essen gehen“), wird er immer noch eine ungewisse Zukunft vor sich haben. Aber JanMarc Schneider lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen, St. Paulis aller Voraussich­t nach scheidende­r Stürmer kann sich auch ein Dasein abseits des Kiezklubs vorstellen.

Am Donnerstag hatte er endlich wieder das tun dürfen, was ihm in Leib und Seele verankert ist: Tore schießen. Den 1:0-Siegtreffe­r im Test gegen Vejle BK erzielte er mit einem lässigen Lupfer, aber das Wie interessie­rte ihn nur am Rande. „Als Stürmer ist es natürlich Gold wert, wenn man trifft“, erzählte Schneider. Zumal ihm ein solches Erfolgserl­ebnis in der laufenden Serie noch nicht so häufig vergönnt war, lediglich vier Treffer für die U23 stehen zu Buche.

„Vor der Saison hatte ich mir so viele Einsatzzei­ten wie möglich zum Ziel gesetzt und dass ich mich weiterentw­ickeln kann“, sagte er und gestand: „Das mit den Einsatzzei­ten war eher schwierig.“Auf nur 142 Minuten (null Tore) kommt der wuselige, kampfstark­e Blondschop­f, dem man eines gewiss nicht absprechen kann: Engagement. „Ich habe nie aufgegeben“, meinte Schneider, der als gebürtiger Hamburger bislang immer das Glück hatte, quasi vor seiner Haustür kicken zu dürfen (HSV, Halstenbek-Rellingen, Nordersted­t, St. Pauli). Das wird sich vermutlich im Sommer ändern. „Wir sind in Gesprächen, ich fühle mich sehr wohl hier“, erzählte Schneider zwar. „Ich bin sowohl im Verein als auch in der Mannschaft längst angekommen.“Dennoch steht dem Angreifer (zwei Zweitliga-Tore) aller Wahrschein­lichkeit nach der Abschied bevor. Sein Vertrag läuft aus, bei den Profis des Kiezklubs wird er auch künftig über die Jokerrolle wohl nicht hinauskomm­en. Ergo macht ein Tapetenwec­hsel Sinn, denn viele trauen ihm den Sprung zu, auf jeden Fall in die 3. Liga. Die findet auch er interessan­t, „ich setze mir da keine Grenzen“. Verkündbar­es aber gibt es aktuell nicht.

 ??  ?? Gef2hrlich­es Spiel: Jan-karc Schneider wird St. Pauli und damit auch seine Heimatstad­t Hamburg wohl verlassen.
Gef2hrlich­es Spiel: Jan-karc Schneider wird St. Pauli und damit auch seine Heimatstad­t Hamburg wohl verlassen.
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