Mordwaffe Kartoffelsalat
74-Jährige wollte ihren Ehemann (82) mit vergiftetem Essen töten
NÜNCHEN - Die Ehe von Brigitte und Hans L. lief nicht gut. Doch statt auf Scheidung zu setzen, soll die 74-Jährige ihrem Mann Frostschutzmittel in den Kartoffelsalat gemischt haben. Um an sein Erbe zu kommen. Dafür muss sie nun zehneinhalb Jahre in den Knast, wegen versuchten Mordes. Der 82-Jährige hatte die Gift-Attacke überlebt.
Es war am 7. Mai vergangenen Jahres. In der Münchner Wohnung des Paares kredenzte Brigitte L. (viermal verheiratet) ihrem Mann das Abendessen, versetzt mit der giftigen Substanz. Hans L. musste sich daraufhin mehrmals übergeben. Seine Frau half ihm nicht. Erst eine Freundin, die der alte Mann anrief, alarmierte die Rettungskräfte. Eine Woche lag er in einer Klinik. Diagnose unklar.
Der Hinweis einer Tochter der Frau brachte die Polizei ins Spiel. Die stellte fest, dass Brigitte L. bereits 2014 – und nur rund 24 Stunden nach dem ersten Hochzeitstag – im Internet mögliche Tötungsarten recherchierte. „Wie bringe ich jemanden um, ohne bis vor Kurzem auf die Beschimpfung „Du bist eine Schlampe“reagiert. Mittlerweile lautet die Antwort: „Ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll.“Apple hatte seinem digitalen Sprachsystem im April ein Update aufgespielt, berichtete der Deutschlandfunk.
Die UNESCO befürchtet, Millionen Menschen würden sich daran gewöhnen, dass sie Frauen widerspruchslos herumkommandieren können: „Es werden Befehle akzeptiert unabhängig von ihrem Tonfall oder ihrer Feindseligkeit. In vielen Gesellschaften verstärkt das das Vorurteil, dass Frauen unterwürfig sind und eine respektlose Behandlung akzeptieren.“
Den sehr bewussten Umgang mit Algorithmen und Künstlicher Intelligenz mahnt in Berlin immer wieder die Wissenschaftlerin Lorena Jaume-Palasi an. Sie hat Spuren zu hinterlassen“, fand sich zum Beispiel im Suchverlauf. Schließlich habe sie eine Flasche Ethylenglykol bestellt.
Nach Ansicht der Ermittler wollte Brigitte L. an das Erbe ihres Mannes, 2500 Euro Rente hat der ehemalige Ingenieur. Dass sie ihn loswerden wollte, daraus soll sie nie ein großes Geheimnis gemacht haben. die Organisation AlgorithmWatch gegründet und plädiert für eine Ethik der Digitalisierung, deshalb soll es auch bald eine weitere Organisation geben: „Die ethische Tech-Gesellschaft“.
Sie erinnert zunächst daran, wie die Diskussion über die ungleiche Wahrnehmung der Geschlechter durch Algorithmen entstanden ist. Das kam so, dass eine Forscherin in den USA am MIT (Massachusetts Institute of Technology) festgestellt hatte, dass die Programme bei der Bilderkennung besonders gut Männer mit heller Hautfarbe erkennen konnten. Das lag daran, dass vor allem männliche Programmierer am Werk waren, außerdem gilt dieser Männertyp als eher wohlhabend und kaufkräftig. Statistiken zeigen, dass bei Google und Facebook 80 Prozent der Mitarbeiter männlich sind. JaumePalasi weist auch darauf hin, Bei einer Familienfeier habe sie nach einem Mörder gefragt, dem sie 400 Euro bieten wollte, sagte der Richter. „Da drängt sich der Verdacht auf, dass sogar die Ehe geplant war, um einen schönen Lebensabend genießen zu können.“ dass die Skandale der TechGiganten in den vergangenen Jahren dazu geführt haben, dass talentierte Programmierer genau überlegen, bei welchem Unternehmen sie anheuern. Auch deshalb sei es für Amazon, Google oder Facebook nicht mehr so einfach, die Vielfalt der Gesellschaft in der Belegschaft abzubilden. „Das Arbeitsumfeld muss stimmen“, sagt sie.
Die UNESCO schlägt am Ende ihrer Überlegungen die Entwicklung einer geschlechtsneutralen Stimme vor. In Dänemark haben sich Forscher damit auch schon beschäftigt und mehr als 4000 Testpersonen nach ihren Eindrücken zu den aufgenommenen Stimmen befragt. Das Ergebnis für eine als geschlechtsneutral empfundene Stimme liegt bei ungefähr 145 Hertz. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Männerstimme liegt bei 125, die der Frauen bei etwa 250 Hertz.