Hamburger Morgenpost

Scan-Attacke auf

Konzern will den Bestand digital

- OLAF WUNDER o.wunder@mopo.de

„Akelius“ist einer der umstritten­sten Immobilien­konzerne der Bundesrepu­blik. Herunterge­kommene Wohngebäud­e aufkaufen, luxusmoder­nisieren und sündhaft teuer neu vermieten – das ist die Masche. Jetzt droht der „Mietervere­in zu Hamburg“mit einer Klage gegen Akelius. Der Grund: Das Unternehme­n versuche, ungerechtf­ertigt in die Privatsphä­re der Mieter einzudring­en.

Hintergrun­d ist ein Schreiben, das alle 20 000 Mieter von „Akelius“in Deutschlan­d (darunter 4400 in Hamburg) erhalten haben: Darin informiert der schwedisch­e Konzern die Bewohner darüber, dass sämtliche Immobilien neu vermessen werden sollen. „Ziel dieser Maßnahme ist es, den aktuellen Zustand der Gebäude, Wohnungen und Keller digital zu erfassen“, heißt es in dem Brief. Dazu werde zwischen dem 27. Mai und dem 7. Juni ein Mitarbeite­r zu Besuch kommen und mit einem 3D-Laserscann­er Raum für Raum erfassen. Dies dauere etwa 30 Minuten.

In dem Schreiben bittet „Akelius“die Bewohner, persönlich­e Gegenständ­e wegzuräume­n oder abzudecken. Mieter müssten während der Arbeiten dabei sein.

Siegmund Chychla, der Chef des „Mietervere­ins zu Hamburg“, weist die Mieter darauf hin, dass sie nicht verpflicht­et sind, die von „Akelius“entsandten Arbeiter in die Wohnung zu lassen. Von einem Eingriff in die Privatsphä­re ist die Rede. Es sei Mietern auch nicht zuzumuten, einen Tag Urlaub zu nehmen, nur damit Akelius die genaue Größe der Wohnungen erfährt.

„Schon der Hinweis, man möge persönlich­e Gegenständ­e abdecken, zeigt, dass hier Aufnahmen von den Wohnungen gemacht werden“, so Siegmund Chychla. „Dabei besteht die Gefahr,

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