Schuldigen
Nach Trainer Wolf muss Sportchef Becker für den Nicht-Aufstieg büßen
Ralf Becker ahnte nichts Böses, als er am Freitagmorgen Kontakt zum Aufsichtsrat aufnahm. Eigentlich hatte der Sportvorstand des HSV sogar eine frohe Botschaft zu verkünden. Nämlich die, dass er die spräche mit Dieter Hecking v getrieben habe und grundsä Einigung erzielt worden sei. dann wurde Becker von den trolleuren mitgeteilt, dass er m fortiger Wirkung nicht mehr S vorstand sei – und damit auch der Trainer-Suche entbunden.
Der Hamburger Nicht-Aufs hat ein weiteres prominentes O fer. Fünf Tage nach Hannes Wo erwischte es nun Becker, de Vorstands-Boss Bernd Hoff mann zuvor im Rückblick auf die katastrophale Entwicklung in der zweiten Saisonhälfte einen „Kollaps des Sportsystems“vorgeworfen hatte. Zum Verhängnis wurde dem erst im vergangenen Sommer von Holstein Kiel verpf ichteten Manager, dass er bis zum bitteren Ende an Trainer Wolf festhielt.
Hinzu kam noch der Streit mit Hoffmann in der Woche vor dem Saison-Finale gegen Duisburg (3:0). Zunächst war der Vorsitzende vor die Medien getreten und versicherte, dass man nicht über, sondern mit Wolf sprechen und den Absturz erst mal gemeinsam analysieren würde. Er wollte damit natürlich nur Zeit gewinnen, den öffentlichen Druck bei der Trainer-Suche herausnehmen. Doch dies wurde von Becker nur Stunden später konterkariert, als er über die „Bild“herausposaunte, dass Wolf von ihm schon eineinhalb Wochen zuvor über sein Aus am Saisonende informiert worden sei.
Zwar sprachen sich Hoffmann und Becker darauf in aus, die Verhandlungen mit möglichen Nachfolgern für den Posten des Sportvorstands wurden aber dennoch aufgenommen – und mit Jonas Boldt zum Abschluss gebracht. Was bleibt von Becker? Zumindest vier neue Spieler für den neuen Anlauf: Kiels David Kinsombi, die Bochumer Lukas Hinterseer und Jan Gyamerah sowie St. Paulis Jeremy Dudziak wurden von ihm verpf ichtet. In Absprache mit Trainer Wolf. Nun sind beide Opfer des Nicht-Aufstiegs.