Wie reagiert Hecking auf das Chaos?
Boldt: „Ich verfolge klare Vorstellungen“
Am 17. Juni soll die wilde Fahrt beim HSV wieder losgehen, dann werden die Profis im Volkspark zum Auftakt der Vorbereitung erwartet. Völlig offen ist, wer diese Einheit leiten wird. Denn der neue Sportvorstand Jonas Boldt hat natürlich eigene und sicherlich auch andere Vorstellungen als sein Vorgänger Ralf Becker.
Dieser war bis wenige Minuten vor seiner Entlassung am Freitagmorgen damit beschäftigt gewesen, Dieter Hecking zu verpflichten. Am Abend zuvor hatte es einen erneuten Austausch gegeben, der in der Verabredung gipfelte, die mündlich vereinbarten Zahlen schriftlich zu fixieren. Becker und Hecking sprachen sogar schon im Detail über den Kader.
„Der Wechsel des Sportvorstands bedeutet nicht, dass die Trainer-Suche von vorn beginnt. Die Gespräche werden in den nächsten Tagen fortgesetzt“, sagte zwar HSV-Boss Bernd Hoffmann. Doch zwei Fragen bleiben: Wie reagiert Hecking auf das Chaos? Und welche Pläne verfolgt Boldt?
Der neue starke Mann wollte zwar nicht ausschließen, dass er sich für den von Becker favorisierten Ex-Gladbach-Coach entscheide, stellte aber klar: „Es gibt keine Einigung mit einem Trainer. Ich habe insbesondere im letzten Halbjahr sehr viel Zeit damit verbracht, mich im TrainerBereich umzuhören und umzuschauen und verfolge klare Vorstellungen.“
Vielleicht rückt mitteloder langfristig Roger Schmidt in den Fokus, mit dem Boldt sehr erfolgreich in Leverkusen zusammenarbeitete und den er erst kürzlich in China besuchte. Der Vertrag seines engen Freundes bei Tabellenführer Beijing Guoan (zehn Spiele, zehn Siege) läuft im Dezember aus. „Das ist aktuell kein Thema“, sagte Boldt. Aber die Aktualität holt einen ja manchmal schneller ein, als man denkt.