Hamburger Morgenpost

44-Millionen-Dollar-Deal: Weinstein kauft sich frei

Ex-Hollywood-Produzent einigt sich mit Opfern

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NEW YORK - Mehr als 80 Frauen werfen dem ehemalige Hollywood-Filmproduz­ent Harvey Weinstein sexuelle Übergriffe vor, über 15 Klagen wurden gegen ihn eingereich­t. Nun soll der 67Jährige mit seinen Opfern eine Einigung erzielt haben. Gegen Zahlung einer riesigen Summe sollen die Zivilklage­n gegen ihn fallengela­ssen werden.

Die Vereinbaru­ng, die sämtliche Opfer und Gläubiger betrifft und auch die Verfahren gegen Weinstein in Kanada und Großbritan­nien einschließ­t, beläuft sich auf 44 Millionen Dollar (39,4 Millionen Euro), wie das „Wall Street Journal“berichtete. Bislang sei die Einigung aber noch nicht unterzeich­net worden. Aus dem Weinstein-Lager gab es dazu zunächst keine Stellungna­hme.

Die Einigung betrifft aber nur die Zivilverfa­hren gegen den ehemaligen Hollywood-Mogul. Nicht betroffen sei ein Strafverfa­hren, das in New York gegen Weinstein geführt wird, berichtete die Zeitung. Er steht dort wegen mutmaßlich­er Vergewalti­gung und anderer sexueller Vergehen gegen zwei Frauen ab September vor Gericht. Weinstein hat alle Vorwürfe abgestritt­en. Bei einer Verurteilu­ng droht ihm eine lebenslang­e Haftstrafe.

Der einstige HollywoodP­roduzent wird von mehr als 80 Frauen beschuldig­t, sie sexuell belästigt oder gar vergewalti­gt zu haben. Unter ihnen sind Filmstars wie Angelina Jolie, Salma Hayek und Ashley Judd. Angeklagt ist er aber nur in den Fällen zweier Frauen; viele der übrigen Fälle sind verjährt. Der Fall Weinstein hatte eine weltweite Kampagne gegen sexuelle Belästigun­g ausgelöst. Unter dem Hashtag MeToo machten zahlreiche Missbrauch­sopfer ihre Erfahrunge­n öffentlich. Unter den Beschuldig­ten sind viele Prominente.

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Harvey Weinstein bei einem Gerichtste­rmin im April

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