Hamburger Morgenpost

Wie geht’s weiter mit der SPD, Frau Leonhard?

Senatorin ist gegen sofortiges Ende der GroKo

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Die SPD am absoluten Tiefstpunk­t: Wie geht’s weiter mit Deutschlan­ds ältester und traditions­reichster Partei? Soll die Führung der Partei durch eine Urwahl neu besetzt werden? Ist auch eine Doppelspit­ze denkbar? Hamburgs SPD-Landesvors­itzende Melanie Leonhard kann sich beides vorstellen.

Allerdings gibt Leonhard zu bedenken, dass für eine direkte Wahl des oder der neuen Vorsitzend­en durch die Mitglieder in der Parteisatz­ung zunächst die Voraussetz­ungen geschaffen werden, so die Sozialsena­torin. „Wenn das gelingt, kann ich mir eine Urwahl durchaus vorstellen.“Auch eine Doppelspit­ze komme für sie in Betracht.

Wichtig sei, um wen es sich bei den Kandidaten handele. Leonhard: „Das Bewerberfe­ld beginnt sich erst zu sortieren, viele haben auch schon abgelehnt.“ „Erfahrung, Kompetenz und der unbedingte Wille, es zu tun“, das seien die wichtigste­n Voraussetz­ungen für den Parteivors­itz. „Wir werden eine Vorsitzend­e oder einen Vorsitzend­en wählen und dann als gesamte Partei die volle Unterstütz­ung bieten müssen.“

Leonhard warnte vor einem übereilten Ausstieg aus dem Regierungs­bündnis mit der Union im Bund. „Wir sind in die Große Koalition gegangen, weil andere keine Verantwort­ung übernehmen wollten. Und wir können die Verantwort­ung nicht einfach abstreifen, weil es jetzt existenzie­ll schwierig für uns ist.“Geplant sei, im Herbst bei einem Parteitag eine Bewertung vorzunehme­n, „und das sollten wir auch“.

Der SPD sei es zuletzt nicht gelungen, bei Themen, die die Menschen bewegt hätten, durchzudri­ngen. „Wir haben uns in Debatten über GroKo ja oder nein, Personal gut oder schlecht verloren. Wir haben uns dafür nicht den Debatten zum Beispiel über Netzfreihe­it gestellt, sondern uns ein Stück weit von der gesamtgese­llschaftli­chen Debatte abgekoppel­t. Das müssen wir ändern.“

Eine Urwahl des neuen Vorsitzend­en kommt für mich durchaus in Betracht.

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Zum Thema GroKo findet 2elanie Leonhard: „Wir können die Verantwort­ung nicht einfach abstreifen, weil es jetzt existenzie­ll schwierig für uns ist.“

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