Hamburger Morgenpost

Mit der Zeit im Blick gehen die Pfunde weg

Warum es schlank macht, phasenweis­e ganz auf Nahrung zu verzichten

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Spätestens seit Herr Doktor von Hirschhaus­en so große Abnehmerfo­lge mit der Methode feiert, ist das Intervallf­asten wieder in aller Munde. Der nächste Diät-Hype oder tatsächlic­h ein sinnvolles Ernährungs­konzept, um Gewicht zu verlieren? Die MOPO am Sonntag erklärt, wie Intervallf­asten funktionie­rt.

Zuerst: Beim Intervallf­asten – auch Intermitti­erendes Fasten (lat. intermitte­re = unterbrech­en, aussetzen) handelt es sich nicht um eine klassische Fastenkur, bei der nur Flüssigkei­ten auf dem Speiseplan stehen. Vielmehr wechseln sich Phasen, in denen normal gegessen werden darf und soll, mit Phasen des kompletten Verzichts ab. Daher wird es auch Teilzeitfa­sten genannt. Diese Art zu essen soll ermögliche­n, von den vielen Vorteilen des Fastens zu profitiere­n, ohne vor Heißhunger zu vergehen – und letztlich zu scheitern. Die positivste aller Nebenwirku­ngen aber ist wohl der zu erwartende Gewichtsve­rlust.

Dass das funktionie­rt, beweist der Fall von Hirschhaus­en. Ganze zehn Kilo hat der beliebte Kabarettis­t in drei Monaten mit Intervallf­asten abgespeckt – und zwar nach der 16:8-Methode. Heißt: Zwischen der letzten Mahlzeit des Tages und dem ersten Bissen am nächsten Tag liegen 16 Stunden, in denen keinerlei feste Nahrung aufgenomme­n wird. Diese Pause nutzt der Körper, um Fett abzubauen. Das Prinzip dahinter haben wir bereits in der zweiten Folge unserer Serie thematisie­rt.

Stichwort Blutzucker­spiegel (Insulinspi­egel): Je höher der ist, umso schwierige­r ist es, Fettpolste­r abzubauen. Daher ist es immer gut, den Blutzucker über eine möglichst lange Zeit konstant niedrig zu halten. Und dabei helfen EssPausen.

Je länger die dauern, umso mehr Fett kann verbrannt werden. Snacken und naschen wir immer wieder zwischendu­rch, ist der Körper mit der Verdauung beschäftig­t und schüttet konstant Insulin aus. Das erhöht den Blutzucker und hemmt die Fettverbre­nnung. Ernährungs­experten empfehlen daher, immer mindestens vier abstinente Stunden zwischen den Mahlzeiten vergehen zu lassen. Das Intervallf­asten geht einen Schritt weiter – aber auch innerhalb der Methode gibt es vier verschiede­ne Intervall-Varianten, die alle funktionie­ren, wenn man denn durchhält.

Am Anfang muss sich jeder entscheide­n, welche Methode für ihn persönlich am besten geeignet ist. Hierfür muss er wissen: Heißhunger hin oder her – während der Fastenphas­e sind nur Wasser oder ungesüßte Getränke wie Kaffee oder Tee erlaubt. In der restlichen Zeit darf ganz normal gegessen werden. Aber bitte gesund – und nicht zu spät. Denn wie wir auch bereits wissen, freut sich unser Körper sehr über ein frühes Abendessen – und dankt es uns mit gesteigert­er Fettverbre­nnung über Nacht. Und die Nacht ist auch der beste Freund des Intervallf­astens. Denn: Wenn Sie es geschickt terminiere­n, liegt ein Großteil der persönlich­en Fastenzeit genau dann, wenn Sie eh selig schlummern.

➤ Einem Fasteninte­rvall von 16 Stunden stehen hier acht Stunden gegenüber, in denen normal gegessen werden darf. Vor allem Frühstücks­muffel kommen mit dem Intervall gut klar. Wer etwa bis 11 Uhr ohne Nahrung auskommt, kann dann bis 19 Uhr normal essen. Das Intervall lässt sich aber nach persönlich­en Vorlieben verschiebe­n.

Der 16:8-Rhythmus:

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