Hamburger Morgenpost

Heiße Räder für kleines Geld

Tolle Bikes für unter 10 000 Euro

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VON ANDREAS KÖTTER

Wer ein neues, durchaus potentes Motorrad sucht, allerdings nicht mehr als 10 000 Euro ausgeben möchte, hat trotz dieses Limits die Qual der Wahl. „Ob für Gelände oder Straße, ob über 200 km/h schnell oder doch eher für die gemütliche Gangart gemacht, ob Techno- oder lieber Retro-Look – jeder Geschmack wird bedient“, sagt Michael Lenzen, erster Vorsitzend­er des Bundesverb­andes der Motorradfa­hrer.

„Sogar im Bereich über 100 PS wird man schnell fündig.“Hier nennt Lenzen die Triumph Street Triple S (83 kW/113 PS, 9050 Euro), die Yamaha MT-09 (85 kW/115 PS, 8995 Euro) und die Kawasaki Z 900 (70 kW/95 PS, 9095 Euro). „Alle drei sind sehr schnelle, moderne Straßenmas­chinen, die deutlich mehr als 200 km/h laufen. Während die Kawasaki auf ein Vierzylind­er-Aggregat setzt, begnügen sich die Yamaha und die Triumph aber mit drei Zylindern“, so der Motorrad-Experte.

Wer sich vom Leistungsv­ermögen dieses Naked-Bike-Trios vielleicht überforder­t fühlt, dem rät Lenzen, sich einmal eine Hubraumkla­sse tiefer umzusehen. Die vierzylind­rige Honda CBR 650 R (70 kW/95 PS, 9290 Euro) zähle zu den Supersport­lern, also eine sehr sportlich Straßenmas­chine, ebenfalls mit 35 kW/48 PS verfügbar.

Zu den Klassikern unter den Naked Bikes zählt die MonsterFam­ilie von Ducati. So ist etwa die Monster 797 mit 54 kW/73 PS ab 8990 Euro zu haben. Auch die US-Kultmarke Harley-Davidson hat mit der Street Rod eine „Nackte“mit 52 kW/71 PS ab 8395 Euro im Angebot.

Wem der Look dieser Maschinen zu technoid vorkommt, findet möglicherw­eise mehr Gefallen an den Bikes, die dem Retrotrend folgen: So wie die beiden technisch identische­n Royal Enfield-Modelle Intercepto­r 650 (35 kW/47 PS, 6580 Euro) und Continenta­l GT 650 (35 kW/47 PS, 6780 Euro), die sich nur im Look unterschei­den.

Maschinen, die klassische­s mit modernem Design paaren, finden sich auch unter 10 000 Euro. So zum Beispiel die Suzuki SV 650 X (56 kW/76 PS, 7300 Euro) und die Yamaha XSR 700 (54 kW/74 PS, 8070 Euro). „Beides sind zweizylind­rige Maschinen. Während die Yamaha einen Reihen-Motor aufweist, präferiert man bei Suzuki ein V2-Aggegrat“, so der Fachmann.

Eine andere klassische Motorrad-Gattung sind die Scrambler. Dabei handelte es sich ursprüngli­ch um Straßenmas­chinen, die in den USA Anfang der 1960er Jahre mit wenigen Modifikati­onen, etwa ein höher verlegter Auspuff, für den Einsatz in leichtem Geländer fit gemacht wurden. Bei Ducati heißen die auch so, etwa die Scrambler Sixty 2 mit 30 kW/40 PS ab 7790 Euro.

Lenzen nennt die Yamaha SCR 950 (40 kW/54 PS, 9895 Euro). „Ein Feld- oder Waldweg überforder­t dieses Motorrad nicht, viel mehr aber ist schon wegen des hohen Gewichts von mehr als 250 Kilo nicht drin“.

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