Deutschlands dümmster Dackel
Von wegen. Dussel Pico steckte bereits zum vierten Mal im selben Dachsbau fest
Er hat es wieder getan: Zum vierten Mal mussten die Retter im oberbayerischen Weilheim den Dussel-Dackel Pico aus ein und demselben Dachsbau befreien. Bereits im September und November 2016 und im August 2017 steckte der Hund in dem unterirdischen Gang fest.
WEILHEIK -
„Uns fehlen die Worte“, sagte Stefan Herbst, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr. Schon damals hätten er und seine Kollegen dem Frauchen nahegelegt, sich mit dem Hund eine andere Route zum Gassigehen zu suchen.
Der Einsatz ging diesmal recht schnell. Weil Pico freiwillig nicht aus dem Bau kam, holte ihn Herbst mit einem schnellen Griff zurück ans Tageslicht.
Ein Bagger wie 2017 war nicht notwendig. Bei der dritten Rettung hatte der rund 100 Quadratmeter große Dachsbau teils ausgehoben werden müssen, um den Wiederholungstäter finden zu können. Gut drei Stunden lang schaufelten und baggerten die Männer bei 30 Grad den rund 100 Quadratmeter großen Dachsbau teils aus.
Herbst appellierte erneut an das Frauchen des dachsbauverliebten Dackels, sich einen anderen Spazierweg zu suchen. Der Halterin sei der Vorfall sehr unangenehm gewesen. „Der Hund kann nichts dafür, der folgt nur seinem Jagdtrieb“, sagte Herbst. Für das Verhalten der Frau fehle ihm jedoch jegliches Verständnis.
Dackel wurden einst zur Jagd auf Dachse und Füchse gezüchtet. Ihre kurzen Läufe und der geringe Brustumfang ermöglichen es ihnen, in die unterirdischen Baue der Wildtiere einzudringen und sie dem Jäger vors Gewehr zu treiben. Sie heißen deshalb auch Dachshund.
Die Feuerwehr wird der Hundebesitzerin für den Einsatz denn auch eine Rechnung schicken. „Normalerweise kosten Tierrettungen nichts“, erläuterte Herbst. Aber da er Picos Frauchen Fahrlässigkeit unterstellt, muss sich die Halterin auf mindestens 1000 Euro Kosten für die Befreiung ihres Lieblings einstellen. Beim nächsten Mal müsse sie ihren Hund von einer privaten Baufirma ausgraben lassen, sagte der Feuerwehrmann. Das käme dann teuer.