Drei Seenotretter sterben bei Sturmeinsatz
Sie wollten einem in Not geratenen Fischer helfen
Sie wollten einen Fischer in Not retten und gerieten selbst in tödliche Gefahr. Vor der französischen Atlantikküste sind drei Seenotretter bei ihrem Einsatz ums Leben gekommen.
Die drei Einsatzkräfte der französischen Seenotrettungsorganisation SNSM („Société Nationale de Sauvetage en Mer“) starben, nachdem ihr Boot vor der Küste während eines Unwetters gekentert war. Sie hatten einem Fischerboot in Seenot zu Hilfe kommen wollen.
Vier der insgesamt sieben Besatzungsmitglieder konnten
sich ans Ufer retten, sagte der Bürgermeister der Stadt Les Sables-d’Olonne, Yannick Moreau. „Unsere drei Kameraden hatten nicht denselben Schutzengel wie wir. Wir hatten verdammtes Glück, aber sie hatten es nicht ...“, sagte David, einer der überlebenden Seenotretter.
Von dem Fischerboot fehlt bislang jede Spur. Der vermisste Kapitän habe vermutlich noch weitere Besatzungsmitglieder an Bord gehabt, hieß es. Bei den Toten handelt es sich um Männer zwischen 28 und 55 Jahren, darunter auch Familienväter. SNSM-Präsident Xavier de la Gorce sprach von einer „Tragödie“für die Seenotrettung.
Die französische Westküste wird derzeit von Sturm „Miguel“ heimgesucht. Er erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 129 Kilometern pro Stunde. In mehreren Départements an der Atlantikküste wurde die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen sein Beileid aus. „Ich denke an Ihre Familien, Ihre Teamkollegen, die Kameraden der SNSM und an die gesamte maritime Gemeinschaft.“
Die SNSM ist vergleichbar mit der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, viele der Seenotretter sind Freiwillige. Sie sind oft die letzte Hoffnung havarierter Seeleute oder Segler.