Hamburger Morgenpost

Schlag gegen den Rechtsstaa­t

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Auch wenn es noch keine letzte Gewissheit gibt, scheint sich der erste Verdacht zu bestätigen: Kassels Regierungs­präsident Lübcke ist von einem Rechtsextr­emisten erschossen worden. Wir haben offenbar erneut einen rechtsextr­emistisch motivierte­n Mord im Land. Wir haben Terror. Als 2011 der „Nationalso­zialistisc­he Untergrund“(NSU) aufflog, fiel die Republik aus allen Wolken. Erst nach und nach realisiert­en die politisch Verantwort­lichen, was da geschehen war. Und doch schien das Entsetzen auf Migranten und linksliber­ale Kreise beschränkt zu bleiben. Was wiederum damit zu tun haben dürfte, dass die NSU-Opfer fast ausschließ­lich Migranten waren. Sollte nun ein CDU-Politiker von einem Rechtsextr­emisten erschossen worden sein, dürfte das Entsetzen wachsen. Die Militanz der rechten Szene im Schatten der AfD nimmt seit Jahren zu. So gab es einschlägi­ge Angriffe auf Politiker wie die Kölner Oberbürger­meisterin Henriette Reker und den Bürgermeis­ter von Altena, Andreas Hollstein. Der rechtsextr­emistische Terror muss die volle Härte des Rechtsstaa­tes spüren. Es ist

höchste Zeit.

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MARKUS DECKER politik@ mopo.de

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