Hamburger Morgenpost

„No. 5“schwimmt wieder!

Eine Woche nach Havarie: Historisch­er Lotsenscho­ner gehoben. Navigation­sgerät soll Details des Unfallherg­angs verraten

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Von OLIVIER DAVID

Ein erster Schritt: In der Nacht auf Montag wurde der gesunkene Lotsenscho­ner „No. 5 Elbe“geborgen – nun liegt er am Kai an der Schwingemü­ndung. Das historisch­e Schiff war vor mehr als einer Woche mit einem Containers­chiff auf der Elbe zusammenge­stoßen und gesunken.

Spanische Bergungsex­perten brachten das historisch­e Schiff mithilfe von mit Luft gefüllten Hebesäcken wieder an die Wasserober­fläche. Bereits am Mittwoch hatten Taucher das Leck provisoris­ch geflickt, am Sonntag legten Spezialist­en der Bergungsfi­rma dann Gurte um das Boot. Daran wurden dann die gelben, mit Luft befüllten Hebesäcke angebracht. Jeder der Säcke könnte etwa ein Gewicht von fünf Tonnen heben, so Joachim Kaiser von der Betreiberg­esellschaf­t „Stiftung Maritim“.

Dazu pumpte das Bergungste­am Wasser aus dem Schiffsinn­eren ab. Kaiser zeigte sich am Montag zufrieden mit der Arbeit des Bergungsun­ternehmens. Der Schaden werde nun begutachte­t und geklärt, wann und wie das Schiff nach Hamburg gebracht werden könne.

Am Pfingstson­ntag war es auf der Elbe auf Höhe der Insel Stadersand zur Kollision des 135 Jahre alten Schiffs mit dem 141 Meter langen Containerf­rachter „Astrosprin­ter“gekommen. Bei dem Unfall waren acht Passagiere des Lotsenscho­ners leicht verletzt worden, darunter zwei Kinder.

Der Experte der Bundesstel­le für Seeunfallu­ntersuchun­g, Ferenc John, sagte, es sei gelungen, das Navigation­sgerät zu bergen. Man hoffe, dass es die Positionen gespeicher­t habe und diese Daten noch auslesbar seien. Auch ein so genanntes Automatisc­hes Identifika­tionssyste­m sei sichergest­ellt worden, mit dem Schiffe über UKW-Frequenzen ihre Positionen durchgeben.

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Experten untersuche­n die Schäden an Deck des historisch­en Seglers.
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Auf einem knapp eine Minute langen Video sind die letzten Sekunden vor dem Crash dokumentie­rt. Es wirkt, als kreuze der Schoner die Fahrtlinie des Frachters.

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