„Kittel ist ein ünstler“
Ex-HSV-Profi Mavraj kennt den Zugang bestens und weiß: „Er braucht Streicheleinheiten“
Er soll den HSV in jeder Hinsicht gefährlicher machen. Mit der Empfehlung von 41 Torbeteiligungen aus den vergangenen 64 Zweitligapartien kommt Sonny Kittel nach Hamburg. Am Montag unterschrieb der Offensivmann einen bis Sommer 2023 laufenden Vertrag. Kittel ist einer, der dem HSV künftig seinen Stempel aufdrücken wird – davon ist zumindest sein früherer Teamkollege Mergim Mavraj (33) fest überzeugt. Am Abend war dann endlich alles durch. Erschöpft fiel Kittel in sein Bett im Hotel „Grand Elsyée“, das ihm vorerst als Bleibe in seiner neuen Wahlheimat dient. Ein langer Tag war das, mit einem vierstündigen Medizincheck, der Besichtigung der Räumlichkeiten im Volkspark und natürlich seiner Vertragsunterschrift. Mittwoch, wenn die Profis das erste Mal auf dem Platz trainieren, will Kittel dann den HSV-Fans erstmals zeigen, was in ihm steckt.
Jede Menge sei das, sagt einer, der es wissen muss. „Sonny ist ein Künstler“, erzählt Ex-HSV-Profi Mergim Mavraj, der in der vergangenen Rückrunde Seite an Seite mit Kittel beim FC Ingolstadt spielte. „Er ist ein Spieler, der zu jedem Zeitpunkt den Unterschied ausmachen und ein ausschlaggebender Faktor sein kann. Speziell in der Rückrunde hat uns Sonny sehr oft den A… gerettet.“
Dennoch: Trotz acht Kittel-Treffern in der Rückrun
de stieg Ingolstadt ab, unterlag Wehen Wiesbaden in der Relegation
(2:1, 1:3). Nur deshalb aber war der 22-malige Junioren-Nationalspieler für den
HSV bezahlbar.
Mavraj schwärmt von Kittels Fähigkeiten. Der Albaner, der den HSV im vergangenen Sommer verließ, weiß aber auch, dass sehr viel davon abhängen dürfte, wie Trainer Dieter Hecking auf Kittel eingehen wird. „Wie jeder Künstler ist auch Sonny ein Freigeist und etwas launisch“, sagt Mavraj. „Er braucht Entfaltungsspielraum, hin und wieder auch mal eine Streicheleinheit. Aber was das Schöne ist: Er zahlt in jedem Fall mit Toren und Vorlagen zurück.“
So war es in Ingolstadt, so soll es beim HSV bleiben. Und die Konkurrenz blickt neidisch nach Hamburg. Insbesondere Hannover 96 war ganz heiß auf Sonny, muss sich nun aber anderweitig umsehen. Künstler Kittel will lieber die HSVFans verzaubern.