Dassendorf erlebt Fruststatt Festtag
Pokal-Los Dresden sorgt für Stadion-Ärger
Von NIKLAS HEIDEN
Es sollte ein Fest-Tag werden, doch nach der Auslosung der ersten Runde des DFB-Pokals droht dem Hamburger Titelträger eher ein Frust-Tag – denn es ist völlig offen, wo das Spiel gegen den Zweitligisten Dynamo Dresden stattfinden soll.
„Aus meiner Sicht ist ein Spiel in Hamburg nicht zu verantworten“, stellte TuS-Mäzen Michael Funk im Gespräch mit der MOPO fest. Die Ultras der Sachsen sind gefürchtet, die Sicherheit der Zuschauer steht bei der Planung im Vordergrund. „99 Prozent der Fans von Dresden sind klasse, aber mit dem letzten einen Prozent bekommen wir als Amateurverein Probleme.“
Ordner, Polizei und zusätzliches Sicherheitspersonal sind nötig, zudem muss eine geeignete Spielstätte gefunden werden. „Ich kann nicht gewährleisten, dass keine Pyrotechnik mit ins Stadion kommt. Die Kosten für die Sicherheit gehen bei einem Spiel in Hamburg in die Höhe. Wir sollten schon gegen Duisburg 4000 Euro für Pyrofackeln zahlen. Das können wir uns nicht leisten“, erinnerte Funk an den Vorjahres-Pokalauftritt gegen den MSV (0:1).
Die Dassendorfer Verantwortlichen werden wohl in den Osten ausweichen. Aktuell wird neben dem Stadion von Erzgebirge Aue eine Austragung in Zwickau verhandelt, auch bei Union Berlin soll angefragt werden. Funk: „Alle Regularien müssen nun mit Dynamo und dem DFB geklärt werden. Ich finde, dass ein Pflichtspiel gegen den ehemaligen DDR-Meister toll ist. Aber mir geht es am Ende um die Haftung. Und das können wir als Amateurverein einfach nicht tragen.“
Eine Stadion-Anfrage der TuS liegt auch dem FC St. Pauli vor. Aber: Da die Kiezkicker selbst in Lübeck spielen, könnte es bei der Anreise zu Aufeinandertreffen der verfeindeten Ultras kommen. Deshalb scheidet das Millerntor für Funk so gut wie aus: „Es bringt nichts, wenn beide Fanlager sich unterwegs treffen. Das sorgt nur für zusätzliche Probleme.“Eine Entscheidung soll zeitnah fallen.