Hamburger Morgenpost

Parsons ließ Sängern den Vortritt

Bei „Don’t Answer Me“machte sich Nostalgie breit

- KSCH

Mehr als 30 Jahre ist die Auflösung des Alan Parsons Project her. Von den zwei Gründungsm­itgliedern weilt nur noch Alan Parsons (70) unter den Lebenden. Am Sonntag im Stadtpark klingt der Progressiv­e Rock seiner achtköpfig­en Live-Formation dann aber doch noch überaus lebendig. Der bärtige Namensgebe­r hat es sich mit Gitarre und Keyboard auf einem Barhocker inmitten eines Podests gemütlich gemacht und tritt nur selten nach vorne – etwa, wenn er zum Instrument­al-Klassiker „Luciferama“in die Saiten haut.

Meistens überlässt er den drei Sängern mit den völlig unterschie­dlichen Stimmen die erste Reihe. Die machen ihre Sache ganz gut. Nostalgie macht sich zu „Don’t Answer Me“breit, bei dem man gar nicht umhinkommt, an das 1984 viel beachtete Comic-Video zu denken. Sanft und theatralis­ch zugleich klingt das mit Orgelsound­s eingeleite­te „Don’t Let It Show“.

Mit P. J. Olsson habe er dieses Jahr sogar einen Grammy für die remasterte Version von „Eye In The Sky“gewonnen, wirft Parsons ein. Der größte Hit kommt erst nach der 20-minütigen Pause und mit dem Regen. Die Musik klingt unwahrsche­inlich dicht. Paare schunkeln sich durch das Stück, andere singen leise mit.

Einem Klassiker kann auch ein wenig Nässe nichts anhaben.

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Alan Parsons (70) auf der Bühne im Stadtpark

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