Hamburger Morgenpost

Vom Klärwerk in den Zapfhahn – das erste Bier aus Abwasser

Firma braut’s ausgerechn­et im Land des Reinheitsg­ebots

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BERLIN - Na, dann prost! Ausgerechn­et im Land des Reinheitsg­ebots gibt es jetzt Bier aus Abwasser. Und es soll sogar genießbar sein. „Wir wollen zeigen, dass gereinigte­s Abwasser nutzbar ist und man damit auch hochwertig­e Getränke herstellen kann“, sagt Jens Scheideler von der Herforder Firma Xylem.

Das Wasser-Technologi­eUnternehm­en aus Nordrhein-Westfalen präsentier­t sein Bier mit dem englischen Namen „Reuse Brew“bei einer Konferenz zur Wassergewi­nnung und Wiederverw­ertung in Berlin. „Unser Reuse Brew ist nach allen Regeln der deutschen Braukunst gebraut und enthält neben recyceltem Wasser die besten Zutaten, die ein Craftbeer benötigt“, ergänzt Ingenieur Jan-Karl Nielebock.

1000 Flaschen und einige Fässer – insgesamt vier Hektoliter – haben die Herforder in Berlin brauen lassen. Allerdings nicht zum Verkauf, sondern für Werbezweck­e. Gerade in Zeiten von drohender Wasserknap­pheit wolle man ein Zeichen für die Wiederverw­endung von Abwasser setzen, so Scheideler. Europa gelte zwar als wasserreic­h. Doch nicht in allen Regionen seien die Wasservorr­äte wirklich groß.

Auch das trockene Jahr 2018 habe gezeigt, dass die Wiederverw­endung von gereinigte­m Abwasser durchaus eine Entlastung für die Grundwasse­rvorräte sein könnte.

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