Schwäbische Romantik am Lagerfeuer
Gregor Meyle spielt zum dritten Mal im Stadtpark: Im Gepäck hat er nicht nur Schmusesongs
Zum dritten Mal spielt Gregor Meyle in diesem Sommer im Hamburger Stadtpark. Bei seinen letzten beiden Gastspielen war das grüne Rund voll und die Stimmung bestens. Doch der 40-jährige Sänger und Songwriter aus dem schwäbischen Backnang kennt es auch anders.
Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, dass er mit selbstgeschriebenen Songs bei Stefan Raabs TV-Castingshow „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“teilnahm, Gewinnerin Stefanie Heinzmann unterlag und bald wieder in Vergessenheit geriet.
2014 kam der erlösende Anruf aus Mannheim: Xavier Naidoo lud ihn zur ersten Staffel der Fernseh-Show „Sing meinen Song“ein. Das Publikum erinnerte sich, warum es sich in den sympathischen Musiker mit dem sanften Liedgut verliebt hatte, und Meyle bekam im Anschluss sogar seine eigene TV-Sendung.
Mit dem Schmuselidern „Keine ist wie du“kletterte er 2014 sogar bis auf Platz 2 in den deutschen SingleCharts. Sechs Alben hat er mittlerweile veröffentlicht. Die aktuellste Platte heißt „Hätt’ auch anders kommen können“und erschien im Oktober. Das jahrelange Touren durch die kleinen Clubs merkt man seinen Live-Shows an. Denn wer glaubt, Meyle würde sich nur auf deutschsprachigen Singer-Songwriter-Pop mit Lagerfeuer-Romantik beschränken, wird in seinem mitunter dreistündigen Konzert eines Besseren belehrt: Bossanova, Reggae, Irish Folk – der Musiker mit der Akustikklampfe flirtet gerne mit verschiedenen Stilen. Und scheut mit Stücken wie „Chance und „Keine Macht den Pessimisten“auch nicht gesellschaftskritische Töne. Zudem hat Meyle echte Entertainment-Qualitäten: Seine Stimmimitationen von Udo Lindenberg sorgen für Lacher.